Schnellverbindungen:Radeln wie auf der Autobahn

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Machbarkeitsstudie für Radweg von Kirchheim nach Markt Schwaben

Von Andreas Junkmann, Markt Schwaben

Breite Fahrspuren, gerader Streckenverlauf, hohe Geschwindigkeiten - was es für Autofahrer schon seit Jahrzehnten gibt, soll auch für Radfahrer eingeführt werden. Auf Radschnellverbindungen können Fahrradfahrer deutlich flotter von A nach B kommen, als es auf herkömmlichen Trassen der Fall ist. Im Landkreis Ebersberg gibt es noch keine solche Strecke. Doch das könnte sich bald ändern, denn der Ausschuss im Kreistag hat grünes Licht für eine Machbarkeitsstudie gegeben. Profitieren davon könnten vor allem die Markt Schwabener, von dort soll die Radautobahn in Richtung München verlaufen.

Die Idee der Radschnellwege im Münchener Raum ist nicht ganz neu. Bereits 2015 wurden 14 Korridore für die Schnellverbindungen von der Landeshauptstadt ins Umland definiert. Die Pläne hat man wieder aus der Schublade geholt und mit dem Landkreis München eine solche Studie in Auftrag gegeben. Für eine erste Pilotstrecke nach Garching gibt es konkrete Pläne. Fünf weitere sollen folgen. Unter anderem auch im Landkreis Ebersberg, wo eine etwa zehn Kilometer lange Trasse von Kirchheim bis an die Landkreisgrenze bei Markt Schwaben führen soll.

Radschnellwege würden sich vor allem an Pendler richten, die längere Distanzen mit dem Fahrrad zurücklegen, so Lena Erler vom Kölner Planungsbüro VIA. "Dadurch kann der individuelle Verkehr entlastet und die Gesundheit gefördert werden." Durch die breite Fahrbahn und den geradlinigen Verlauf liege die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 20 Stundenkilometer. Nun gehe es darum, die bestmögliche Trassenvariante zu finden. Dabei sind zwei Routen denkbar: Entweder von Kirchheim über Landsham im Norden nach Markt Schwaben oder südlich über Grub. Dann soll eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt werden - ein für Radwege eher ungewöhnliches Vorgehen. Landrat Robert Niedergesäß (CSU) begeisterte sich sofort für das Projekt. Nach den Kosten erkundigte sich Blanka Poschenrieder (SPD). Sie liegen zwischen 500 000 und zwei Millionen Euro pro Kilometer. Laut Regionalmanager Augustinus Meusel würden sich die Kosten für den Landkreis aber eher im unteren Bereich einpendeln, da man keinen komplett neuen Weg ziehen müsse, sondern die bereits vorhandenen Strecken ausbauen wolle.

© SZ vom 22.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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