Sanierung:Beengte Verhältnisse, viel Verkehr

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Die Brücke über den Hörgertshauser Bach muss saniert werden. Das soll ohne größere Behinderungen ablaufen

Von Alexander Kappen, Mauern

Seit Anfang Mai ist die Brücke an der Staatsstraße St 2085 über den Mauerner Bach bei Pfettrach nach monatelanger Sperrung wieder geöffnet - und dennoch ist sie allgegenwärtig. Vor allem in Mauern, wo die Brücke über den Hörgertshauser Bach saniert werden soll und viele Bürger und Lokalpolitiker befürchten, dass es zu ähnlichen Komplikationen und Verzögerungen kommen könnte, wie in Pfettrach. Der bayerische Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU), zugleich auch der Freisinger Stimmkreisabgeordneter im Landtag, wollte sich deshalb am Dienstag persönlich in Mauern über den Stand der Dinge informieren. Und Baudirektor Hans Jörg Oelschlegel, Bereichsleiter für die Straßen im Staatlichen Bauamt Freising, konnte den Staatsminister sowie alle Bedenkenträger beruhigen. Ein zweites Pfettrach werde es nicht geben.

Dafür soll laut Bürgermeister Georg Krojer (FW) auch der Baubeginn sorgen. Im Laufe des kommenden Septembers soll es losgehen. "Dafür haben wir uns bewusst entschieden, damit wir zeitlich nicht in die Phase der Hochwassergefahr reinkommen", so Krojer. In Pfettrach, wo die Arbeiten Ende Juni 2018 begannen und sich dann außerplanmäßig bis in diesen Mai hinzogen, sei das Problem nicht die Brücke selbst gewesen, "sondern der belastete Boden drum herum", erinnerte Oelschlegel. Und bis dieser weggeschafft werden konnte, "sind wir in den Winter hineingekommen, so das gewissen Arbeiten dann nicht erledigt werden konnten". In Mauern würde das den Zeitplan nun nicht großartig durcheinander bringen, so der Baudirektor. Im Winter soll der Rohbau erledigt werden, im Frühjahr dann die sensibleren Arbeiten, für die es trocken sein muss. Die Entsorgung von belastetem Bodenmaterial sei in dieser Zeitplanung mit drin. Geplant ist die Fertigstellung der Brücke im Mai 2020.

Bei Probebohrungen rund um die Brücke habe man "zum Teil Schadstoffe gefunden, wie groß der betroffene Bereich ist, sehen wir aber erst, wenn wir ausbaggern", so Oelschlegel. Die Gemeinde Mauern werde eine Fläche in der Nähe der Baustelle suchen und zur Verfügung stellen, "damit belastetes Material dort gelagert und beprobt werden kann", versprach Krojer: "Nicht, dass das dann an der Baustelle rumliegt und dort nichts weitergeht."

Die alte Brücke in Mauern, mitten im Ort gelegen, stammt aus dem Jahr 1962. Sie habe starke Schäden, "eine Instandsetzung ist nicht sinnvoll möglich", so Oelschlegel. Der geplante Neubau, für den die Arbeiten noch nicht ausgeschrieben sind, werde um die 600 000 Euro kosten. Die neue Brücke solle "einen Mehrwert haben" und breitere Gehwege bekommen. Der Brückenbau selbst sei "aus technischer Sicht unser tägliches Geschäft", so der Baudirektor. Das Besondere sei vielmehr die Lage in der Ortsmitte: "Wir haben beengte Verhältnisse und viel Verkehr." Der überörtliche Durchgangsverkehr wird während der Bauzeit weiträumig über Kreisstraßen umgeleitet. Die Gemeinde kümmert sich um die Führung des innerörtlichen Verkehrs: "Wir können den Schwerlastverkehr raushalten, bei den anderen können wir nicht verhindern, wenn wer durchfährt", sagte der Bürgermeister.

Für eine Behelfsbrücke für den Gesamtverkehr, wie beim Bau der Isarbrücke in Moosburg, fehle der Platz, erklärte Oelschlegel. Allerdings soll für Fußgänger eine Behelfsbrücke errichtet werden, weil der existierende Holzsteg nicht barrierefrei ist. Dafür wird mit Kosten von 10 000 bis 15 000 Euro gerechnete. Oelschlegel sicherte dem Bürgermeister zu, dass das Staatliche Bauamt sich an den Kosten beteiligen werde.

© SZ vom 31.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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