Landkreis Erding:Geld für neue Straßen

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Der Münchner Flughafen verteilt Geld für die Infrastruktur an die Gemeinden. Davon soll eine Spange zwischen Berglern und Eitting finanziert werden. Doch da gibt es eine Bedingung.

Kerstin Vogel

Vor einem halben Jahr hatte noch kaum jemand von dieser Straßenbaumaßnahme gehört, nun soll sie mit Geld aus dem Umlandfonds der FMG gefördert werden: eine Verbindungsspange zwischen Berglern und Eitting, die vor allem die Ortsdurchfahrt von Berglern von Verkehr entlasten würde.

Die Flughafengesellschaft stellt mit dem Umlandfonds 100 Millionen Euro zur Verfügung. Die Hälfte davon ist für Straßenbauarbeiten vorgesehen. (Foto: Marco Einfeldt)

Für diese Strecke und die Nordumfahrung der Stadt Erding soll der Anteil des Landkreises Erding an dem millionenschweren Straßenbautopf der Flughafengesellschaft verwendet werden. Die genaue Aufteilung steht noch nicht fest - auch nicht, ob danach noch Geld für eine weitere Maßnahme übrig wäre.

Grundsätzlich ist die Verteilung des FMG-Geldes nicht einfach: Insgesamt 100 Millionen Euro werden die Münchner Flughafenbetreiber mit dem Umlandfonds zur Verfügung stellen, je zur Hälfte ist der Betrag für Straßenbaumaßnahmen in der Flughafenregion und für "andere Maßnahmen und Härtefälle" vorgesehen.

Der Nachbarschaftsbeirat, in dem die Verteilung der Mittel geregelt werden soll, hat die Summe für den Straßenbau bereits unter den Landkreisen Freising und Erding aufgeteilt. Demnach soll der Kreis Erding 23,4 Millionen Euro erhalten, 26,6 Millionen gehen an die Nachbarn in Freising.

Zu 90 Prozent ist die Auszahlung des Geldes gebunden an den Bau der geplanten dritten Startbahn im Erdinger Moos. Wird der Flughafen nicht erweitert, gibt es 90 Millionen Euro nicht. Lediglich jeweils fünf Millionen sind bereits im Februar ohne diese Bindung für die Freisinger Westtangente und die Erdinger Nordumfahrung bewilligt worden. Die Förderung für die Westtangente der Stadt Freising ist dabei auf 13,5 Millionen Euro beschränkt.

Neben diesen beiden bekannten Maßnahmen habe der Nachbarschaftsbeirat am Mittwochabend nun die Förderung der Spange zwischen Berglern und Eitting beschlossen, so die Vorsitzende Edda Huther am Donnerstag. Im Landkreis Freising solle außerdem der Bau der Moosburger Westtangente mit einem Höchstbetrag von vier Millionen Euro unterstützt werden.

Außerdem neu: Die fünf Millionen, die der Stadt Freising ursprünglich nur für die Planung ihrer Westtangente zugestanden worden sind, dürfen zur Hälfte nun auch für Grunderwerb genutzt werden. Sollte die Planung allerdings nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre umgesetzt werden, muss dieses Geld mit Zinsen an die FMG zurückgezahlt werden, wie Huther bestätigte.

Huther und der Berglerner Bürgermeister Herbert Knur zeigten sich am Donnerstag erfreut, dass sich die Kommunen auf den Bau der Spange als weitere zu fördernde Maßnahme verständigt haben. Die Notwendigkeit dieser Straße hänge dabei mit der Nordumfahrung der Stadt Erding zusammen, sagte Knur. Deren südliche Variante, die nun wohl umgesetzt werde, entfalte nämlich eine "Sogwirkung auf Wartenberg und das Holzland", sagte er. In der Ortsdurchfahrt von Berglern würden damit bis zu 9600 Fahrzeuge pro Tag prognostiziert.

Als nächstes wird ein Arbeitsausschuss des Nachbarschaftsbeirats nun über die Verteilung der zweiten 50 Millionen Euro beraten, die für andere Maßnahmen und Härtefälle vorgesehen sind. Auch hier hat Knur bereits Bedarf angemeldet. Die Kinderkrippe nämlich, die seine Gemeinde wegen akuten Bedarfs an den Kindergarten anbauen muss, könnte mit einer dritten Startbahn nicht mehr betrieben werden, zu laut würde es über der Einrichtung werden. Hier könnte dann eine Ausgleichszahlung der FMG erforderlich werden, so Knur.

© SZ vom 26.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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