Landkreis Ebersberg:Zusätzliche Wache für den Süden

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Defizite beim Rettungsdienst sollen beseitigt werden

Zwölf Minuten. In dieser Zeit sollen bayerische Rettungskräfte in Notfällen vor Ort sein. In den Gemeinden Emmering, Aßling, Glonn, Baiern, Egmating und Oberpframmern wurde die Hilfsfrist teils erheblich überschritten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) zur Untersuchung der Rettungssituation in den drei Landkreisen Ebersberg, Erding und Freising.

Im vergangenen Jahr hatten Bürger und Bürgermeister aus dem südlichen Landkreis Ebersberg Kritik geäußert. Die vorgeschriebene Hilfsfrist der Rettungsdienste werde regelmäßig nicht eingehalten, so dass dadurch Menschenleben in Gefahr gerieten. Landrat Robert Niedergesäß sagte Unterstützung zu und setzte das Thema im zuständigen Zweckverband für Rettung und Feuerwehrwesen auf die Tagesordnung. Ein Gutachten zur Untersuchung der Rettungssituation in den drei Landkreisen Ebersberg, Erding und Freising sollte sich insbesondere intensiv mit der Situation im südlichen Landkreis beschäftigen. Niedergesäß forderte zudem, dass das Zwischenergebnis den Bürgermeistern zur Diskussion gestellt werde, bevor das Gutachten fertiggestellt ist. Auf diesem Weg wollte der Landrat den Gemeinden ein Mitspracherecht einräumen. Diese Vorstellung erfolgte jetzt im Landratsamt.

Bei der Notfallversorgung kamen die Gutachter zu dem Ergebnis, dass im Versorgungsgebiet der Rettungswachen Ebersberg und Vaterstetten in den südlichen Gemeinden die Hilfsfrist teils erheblich überschritten wurde. Die Empfehlung des INM für den Rettungszeckverband lautet nun wie folgt: In Glonn solle ein neuer Stellplatz etabliert werden, besetzt von Montag bis Sonntag von 8 Uhr bis 22 Uhr, das sind 98 Wochenstunden. Gleichzeitig müsste der Stellplatz Grafing innerhalb der Stadt Grafing in Richtung Aßling verlegt werden, um den südöstlichen Landkreis besser abdecken zu können. Der Stellplatz Grafing solle künftig von Montag bis Freitag von 8 bis 24 Uhr und von Samstag 8 bis Sonntag 24 Uhr besetzt sein. Das sind insgesamt 119 Wochenstunden, ein Plus von 21 Wochenstunden. Für den nördlichen Landkreis empfiehlt das INM eine Ausweitung der Vorhaltung am Stellplatz Anzing mit Zeiten von Montag bis Sonntag von 8 bis 24 Uhr. Das heißt 112 Wochenstunden und ein Plus von 28 Stunden.

"Insgesamt würde das gut 150 Wochenstunden mehr und bessere Versorgung bedeuten - ein echter Fortschritt", so der Landrat. Der Zweckverband werde sich nach Fertigstellung des Gutachtens zeitnah mit den Vorschlägen befassen und die entsprechenden Beschlüsse fassen, damit die Situation möglichst schnell verbessert werden könne. Der Betrieb werde wohl schon Ende des Jahres aufgenommen. Wichtig sei dem Landrat, dass es sich nicht um eine Kritik an den Rettungsorganisationen handele, sondern darum, dass die rechtlichen und organisatorischen Grundlagen für eine bessere Notfallversorgung geschaffen werden müssten.

© SZ vom 11.02.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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