Konzert:Premiere im Mariendom

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Der neue Freisinger Kirchenmusikdirektor Matthias Egger stellt sich bei seinem ersten Konzert am Domberg vor

Von Laura Caspari, Freising

In der Ferienzeit, in der andere in den Urlaub fahren und sich am Meer sonnen, muss Matthias Egger seine Freizeit erst einmal zurückschrauben. Von einer Schonzeit für den neuen Kirchenmusikdirektor am Freisinger Domberg kann jedenfalls keine Rede sein. "Die ersten Wochen waren schon recht voll gepackt", sagt Egger mit seinem charakteristischen Südtiroler Akzent und lacht. Denn wie das bei einem neuen Job so ist, müsse man "viele Gespräche mit wichtigen Leuten führen und sich überall vorstellen". Seine Devise dazu lautet: "Zunächst in die Vollen gehen". Dass die Musikgruppen des Doms zum Teil in der Sommerpause sind, ist zumindest eine kleine Entlastung.

Am 1. August hat Egger sein neues Amt angetreten, schwierig war der Einstieg nicht. "Ich bin hier sehr herzlich und freundlich aufgenommen worden", sagt er. "Ich bin also guter Dinge gestartet." Seine neue Wohnung "im Herzen von Freising" ist auch schon fertig bezogen - von den paar nicht aufgeräumten Umzugskartons im Arbeitszimmer mal abgesehen. Tagsüber ist Egger jedoch meist im Kardinal-Döpfner-Haus anzutreffen, wo er ein "schönes Büro im barocken Gewand" hat. Abends geht er dann gern in den Dom, um etwas an der Orgel zu spielen. "Zu Hause arbeite ich in dieser warmen Zeit mit Vorliebe auf dem Balkon", erzählt er noch.

Die neuen Ideen und Wünsche, die er in sein Amt mitgebracht hat, will Egger erst nach und nach umsetzen. "Es ist ganz wichtig, sich auf die Dinge einzulassen, die da sind", erklärt er. Vor allem im kirchenmusikalischen Programm will Egger seine Vorlieben einbringen. Dazu zählt er die Orgel- und auch Vokalmusik von Johann Sebastian Bach, Werke aus der Renaissance, aber auch Modernes, Zeitgenössisches. Bis Weihnachten hat Vorgänger Wolfgang Kiechle das Programm schon geplant, was Egger als "große Entlastung" in seiner Anfangszeit empfindet. Erste Ideen für 2017 hat der neue Kirchenmusikdirektor zwar schon, die genaue Planung steht aber noch aus.

Zurzeit stehen sowieso die Vorbereitungen für das Chor- und Orgelkonzert am 7. September im Vordergrund. Für sein erstes Konzert im Mariendom hat Egger das Programm selber konzipiert und sich gleich etwas Besonderes ausgedacht. Da der 7. September der Abend vor dem Fest Mariä Geburt ist, hat er die Jahrhunderte der kirchenmusikalischen Geschichte nach Texten über Maria durchforstet. "Das ist eine reiche Tradition, die bis in die Anfänge der Kirchenmusik reicht", erzählt Egger. Von Komponisten der Renaissance wie Josquin Desprez und Carlo Gesualdo über Heinrich Schütz als Vertreter des Frühbarocks und den Romantiker Felix Mendelssohn-Bartholdy bis zur modernen Kirchenmusik gibt das Gesangsensemble "Cantores de Monte Docto" Stücke aus verschiedenen Epochen zum besten. Auch Benedikt Celler, der ebenfalls neu im Amt des Domorganisten ist, wird Werke von Bach und Franck spielen. Das Konzert an diesem Mittwoch, 7. September, beginnt um 20 Uhr.

Wenn Egger nach getaner Arbeit dann doch etwas Zeit für sich hat, erkundet er abends gerne mit seinem Motorrad das Freisinger Umland. "Ich bin ein Späteinsteiger", sagt Egger und lacht. "Ich habe erst letztes Jahr angefangen, Motorradfahren macht mir aber viel Spaß." Bei seinen Spritztouren genießt er die Natur, vor allem die Waldregionen in Richtung Allershausen und Wippenhausen gefallen ihm gut. "Von Freising aus kommt man total schnell an schöne grüne Plätze", freut sich Egger.

© SZ vom 05.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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