Kommunalpolitik:Zu hoch und vollgepackt

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Gemeinderat weist Bauantrag auf Mehrfamilienhaus zurück, einen Teil des Grundes braucht sie für den Kreuzungsumbau

Die Ladenzeile des "Alten Wirts" soll einige hundert Meter ostwärts eine Fortsetzung finden. Auf dem Grundstück einer Doppelhaushälfte an der Kreuzung der Haupt- mit der Paul-Käsmaier-Straße plant ein Investor eine Anlage mit Läden und darüber 17 Wohnungen, die sich an der Optik des Ladenkomplexes jenseits der Tankstelle entlang der Hauptstraße orientieren soll. Das Rathaus hat die Pläne jedoch vorerst auf Eis gelegt. Die gesamte Kreuzung und ihr Umgriff sollen erst mit einem Bauleitplan geordnet werden.

Darin dürften dann die Pläne des potenziellen Bauherrn kaum Eingang finden. "Der Antrag geht hinsichtlich der Baudichte und der Bauhöhe über das verträgliche Maß hinaus", urteilte das Gemeindebauamt. Vorgesehen sind vier Geschosse mit knapp zwölf Metern Höhe. Der Nachbar in der angrenzenden Doppelhaushälfte hat sein Einverständnis ohnehin verweigert.

Für die Gemeinde ist die Stelle außerdem bedeutsam, da für die geplante Neuordnung der Kreuzung Flächen des fraglichen Grundstücks benötigt werden. Im Rathaus liegen Pläne, die Kreuzung auszubauen und sie damit laut Prognose von einem täglichen Verkehrskollaps hin zur reibungslosen Durchlässigkeit aufzuwerten. Für den optimalen Verkehrsfluss werden jedoch 140 Quadratmeter aus jenem Grundstück nötig, das nun so großflächig bebaut werden soll.

Der Gemeinderat hat nun einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen, an dem sich das Bauprojekt dann orientieren muss. Mit der Planung solle "eine optisch und städtebaulich harmonische Lösung angestrebt werden, die sich an der in der Umgebung vorhandenen Bebauung orientiert, ohne die dort maximal vorhandenen Maße, Höhen und überbaubaren Flächen voll auszuschöpfen", gab das Gremium den Planern mit auf den Weg. Der Umgriff umfasst die gesamte Kreuzung von der Tankstelle bis jenseits der Paul-Käsmaier-Straße zu den ersten Häusern südlich der Goethestraße. Damit solle "der Ortseingang von Eching gestaltet" werden und die Modernisierung der Kreuzung planerisch fixiert. Zuständig für den Umbau der Kreuzung sind dann Staatliches Bauamt und Landratsamt, die einen Baubeginn mindestens bis 2022 verschoben haben.

© SZ vom 29.10.2018 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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