Dorfen:Stahlkonstruktion für Behelfsbrücke steht

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Der Unterbau für die Behelfsbrücke über die Isen ist am Montag von einem Autokran eingehoben worden. (Foto: Renate Schmidt)

Der Übergang für Fußgänger, Radfahrer, Rettungsdienste, Polizei und Feuerwehr über die Isen soll in zwei Wochen fertig sein.

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Behelfsbrücke über die Isen in Dorfen soll von Pfingsten an nutzbar sein. Am Montag wurden zwei Teile einer ehemaligen Eisenbahnbrücke mit einem Autokran über den Flutkanal verlegt. Darauf werden in den nächsten Tagen Holzbohlen und Geländer montiert. Die Brücke darf von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten genutzt werden, wenn die B-15-Brücke über die Isen abgerissen wird, außerdem steht sie während der Bauzeit Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung. Sobald die neue B-15-Brücke voraussichtlich Ende des Jahres für den Verkehr freigeben wird, wird die Behelfsbrücke wieder demontiert.

Ein 48 Tonnen schwerer Autokran, der mit weiteren 32 Tonnen stabilisiert wurde, wurde am Montag am Flutkanal neben der Etzkapelle in Stellung gebracht. Der Turmdrehkran kann 120 Tonnen heben, der Mast bis auf 66 Meter ausgefahren werden. Dieses Leistungsspektrum musste Kranfahrer Steffen Frenz aber nicht zur Gänze abrufen, denn die beiden Eisenbahnteile wogen nur jeweils 17 Tonnen. Für Frenz keine große Sache, nur ein bisschen eng war es in dem kleinen Siedlungsgässchen, in dem er den Kran manövrieren musste. Nachdem die Lastverteilungsplatten platziert und die Stützen darauf abgesenkt waren, ging es los. Vorsichtig hob er die Brückenteile über den kleinen Turm der Etzkapelle und hievte sie über den Flutkanal.

Das Fundament war passgenau gegossen worden

Das Fundament auf beiden Uferseiten war passgenau gegossen worden, wobei man auch Stahlwürfel darin eingelassen hatte, die zur Befestigung vorgesehen waren. Diese Würfeloberkanten wurden erst einmal blank geflext, dann wurden die quadratischen Auflageplatten angeschweißt. Danach senkte Frenz die Last mit 19 Metern Länge zentimetergenau ab. Die Brücke sei beweglich gelagert, sagte Bauleiter Florian Stralek. Nur die beiden parallelen Brückenteile werden fest miteinander montiert. Prüfstatiker hätten vorher auch festgelegt, mit welcher Geschwindigkeit die Feuerwehr um die zwei engen 90-Grad-Kurven vor und hinter der Brücke fahren darf, damit sich nichts verschiebt.

Die ehemalige Eisenbahnbrücke ist laut Stralek etwas überdimensioniert. Aber sie war eben auch günstiger als eine Maßanfertigung. Und wenn sie nicht mehr gebraucht wird, werden die Träger wieder zurückgegeben, denn das Straßenbauamt hat sie lediglich geliehen und sie können dann wieder verwendet werden.

In etwa 14 Tagen, bis Ende kommender Woche, soll die Brücke einsatzbereit sein. Als nächstes werden die Holzbohlen geliefert, die mit Baggern und Radlagern gesetzt werden. Und schließlich kommt noch das Geländer dran. Außerdem wird die Behelfsbrücke mit abschließbaren Pollern versehen, für die nur Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste den Schlüssel haben. Damit soll verhindert werden, dass diese Abkürzung zu einem Schleichweg für Autofahrer wird. Denn die Brücke ist für viele Kinder künftig Bestandteil des Schulwegs und deren Sicherheit geht vor.

Presslufthammer statt Säge

Bauleiter Stralek kündigte auf der Baustelle auch eine Änderung der Abrisspläne für die B-15-Brücke an: Ursprünglich sollte die Brücke in mehrere Einzelteile zersägt und dann stückweise herausgehoben werden. Den dabei entstehenden Betonstaub wollte man mit Wasser binden, aber ein Teil dieser Staubbrühe wäre eben auch in die Isen geflossen. Um das zu unterbinden und weil die Wassergesetze in Deutschland sehr streng sind, will man nun doch mit Presslufthämmern anrücken. Unter der Brücke soll ein Korb angebracht werden, der die herunterfallenden Betonstücke auffängt.

Stralek widersprach in Dorfen kursierenden Vermutungen, der Bau der B-15-Brücke sei mittlerweile so aus dem Zeitplan geraten, dass sie bis Ende des Jahres gar nicht mehr fertig werde: "So weit drüber sind wir auch nicht. Auf dem Bau ist das ganz normal." Ende des Jahres sollte der Verkehr wieder über die neue Brücke laufen, sagte Stralek, lediglich Restarbeiten seien im nächsten Jahr noch geplant. Aber natürlich gebe es verschiedene Faktoren wie beispielsweise das Wetter, die den Zeitplan noch durcheinander bringen könnten. Doch nach aktuellen Kenntnisstand sei der Zeitplan nicht gefährdet, sagte Stralek.

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