Schnell und glücklich

Die Radlerin packt den Anstieg bei Pemmering mit einem Lächeln auf den Lippen. Es scheint ihr nichts auszumachen, sich auf einen der höchsten Punkte im Landkreis Erding hochzustrampeln. Wir sehen zweierlei: Fahrradfahren macht Spaß und fit. Vielleicht beruht die beneidenswerte Kondition der Radlerin aber auch auf etwas ganz anderem. Womöglich hat sie den wirkungsvollen Kräften des Löwenzahn vertraut, der hier am Straßenrand und überall gerade so strahlend blüht. Denn Löwenzahn hat es in sich, wenn man ihn als Salat, Tee oder zu einem Sirup verarbeitet zu sich nimmt. Schon Johann Wolfgang Goethe, der Löwenzahn in seinem Weimarer Garten extra anbauen ließ, schwor auf dessen fantastische Wirkung. In einem Brief vom 13. April 1817 berichtete der damals 67-jährige Dichterfürst, der niemals in seinem Leben Fahrrad fuhr, seinem Freund Johann Heinrich Meyer dazu folgendes: "Ich fühle mich so wohl und verbleibe in ununterbrochener Thätigkeit und Bewegung, so daß ich mich fast selbst nicht kenne. Und diese Wunder hat der Gebrauch des Extracts des nun aufsprießenden Löwenzahns gethan. Eine so schnelle und glückliche Wirkung habe ich noch nicht erlebt."