Immobilien:Flächensparende Kapitalanlage

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Der Geschosswohnungsbau liegt in allen größeren Kommunen im Landkreis im Trend. Nicht nur, weil die Leute Wohnungen suchen und Etagenbau weniger Grund verbraucht, sondern auch, weil Geldanleger es wünschen.

Von Florian Tempel, Taufkirchen

In vielen Stadt- und Gemeinderäten wird schon seit Jahren mehr Geschosswohnungsbau gefordert, statt immer nur Siedlungen für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser auszuweisen. Wegen des Wohnraummangels und auch, weil man ja aus so vielen guten Gründen flächensparend bauen sollte. In Erding, Dorfen, Taufkirchen und Sankt Wolfgang scheinen die Bauunternehmer auf den Wunsch der Kommunalpolitik reagiert zu haben. Tatsächlich entstehen aktuell überall Wohnanlagen. Die Nachfrage bei Mietern ist da. Die allgemeine Wohnraumknappheit ist aber nicht der einzige und vielleicht nicht einmal der entscheidende Grund, warum Wohnanlagen gerade so im Trend liegen. Wichtig ist auch: Appartements sind bei Kapitalanlegern unglaublich beliebt. Angesichts der scheinbar unaufhaltsam steigenden Immobilienpreise scheinen Wohnungen die ideale Form der Geldanlage.

Markus Maier, Geschäftsführer des Dorfener Immobilienunternehmens Maier, ist deshalb absolut zuversichtlich, dass auch das neueste Projekt seiner Firma wieder ein voller Erfolg wird. Die Maiers werden anstelle der derzeitigen Vils-Arcaden in Taufkirchen mehrere Wohnhäuser mit 40 bis 45 Wohnungen errichten. In dieser Woche beginnt der Abriss des in den 1960er Jahren gebauten ehemaligen Möbelhauses in zentraler Lage. Im März soll der Verkauf der Wohnungen beginnen.

Wohnungen sind für Anleger so interessant, weil man mit vergleichsweise kleineren Summen schon dabei ist, sagt Maier. Eine neue Doppelhaushälfte kostet mittlerweile fast schon eine halbe Million Euro. Es gebe zwar nach wie vor auch Menschen, die sich eine Wohnung kaufen, um selbst darin zu wohnen. Doch während das früher die Hälfte der Wohnungskäufer waren, wird derzeit der Großteil neuer Wohnungen von privaten Investoren gekauft, die sie danach weitervermieten: "Kapitalanleger sind die Hauptgeldgeber."

Das neue Projekt in Taufkirchen hat das Unternehmen Maier von dem Immobilienentwickler Schloss Mehring GmbH übernommen, die die Idee der Wohnanlage im vergangenen August präsentiert hatte. Laut Maier hat die Schloss Mehring GmbH ein noch größeres Projekt in Landshut vor und deshalb die von den langjährigen Besitzer erworbenen Vils-Arcaden an das Unternehmen Maier weiter verkauft. Die bestehenden Planungen würden im großen Ganzen etwa gleich bleiben, sagt Maier, man lasse aber einen Architekten einige Überarbeitungen machen. Statt ursprünglich fünf, wird es vier Gebäude mit je zehn oder elf Wohnungen geben. Die meisten Wohnungen sind 2- oder 3-Zimmer-Appartements, alle mit Balkon nach Süden oder Westen. Im Dachgeschoss sind auch größere Wohnung mit Dachterrassen geplant. Baubeginn wird im Sommer sein, die Arbeiten werden etwa zwei Jahre dauern.

Wohnungen entstehen derzeit überall im Landkreis. Das Unternehmen Maier baut in Dorfen gerade am östlichen Stadtrand eine Anlage mit 35 Wohnungen und in Sankt Wolfgang einen komplex mit 29 Appartements. "Alles schon verkauf", sagt Markus Maier.

Auch die Konkurrenz fällt derzeit mit Geschossbau-Projekten auf. Die Firma des Dorfener Immobilienunternehmers Robert Decker hat an der Bundesstraße B 15 in zentraler Lage in Dorfen mehrere Dutzend Wohnungen hingestellt. In der Nähe des Dorfener Bahnhofs plant Decker eine weitere große Wohnanlage. Auch Georg Scharl setzt auf Etagenwohnungen. Der ebenfalls aus Dorfen heraus operierende Immobilienunternehmer will an der Dachauer Straße in Erding mehrere Punkthäuser errichten.

© SZ vom 06.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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