Wirtschaft:Fließende Übergabe

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Leopold Gruber, Geschäftsführer des Gewandhaus Gruber, ist der neue Vorsitzende von Ardeo. (Foto: Stephan Goerlich/Stephan Goerlich)

Das Erdinger Händlernetzwerk Ardeo hat eine neue Spitze. Leopold Gruber vom Gewandhaus Gruber folgt auf Wolfgang Kraus, der nicht mehr angetreten ist. Eins der großen Themen bleibt: Parkplätze in der Innenstadt.

Von Philipp Schmitt, Erding

Leopold Gruber ist am Mittwoch im Gasthaus "Zur Post" einstimmig zum Vorsitzenden des Netzwerks "Interessengemeinschaft Ardeo" gewählt worden. Er übernimmt im Jubiläumsjahr des vor 30 Jahren gegründeten Vereins das Ruder von Wolfgang Kraus. Kraus und Zweiter Vorsitzender Florian Gänger hatten sich bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr zur Wahl gestellt.

Der neue Ardeo-Chef Leopold Gruber würdigte die geleistete Arbeit seiner Vorgänger: "Wir können auf einem super Fundament und einer guten Struktur aufbauen." Der Geschäftsführer des Gewandhaus Gruber freue sich auf die neuen Aufgaben in schwierigen Zeiten. Er sei mit dem "schlagkräftigen Team dafür bereit". Der 34-jährige Einzelhandelskaufmann wurde von Kraus zuvor gefragt, ob er als Nachfolger kandidieren wolle. Er habe spontan zugesagt, weil er dazu beitragen wolle, die "wunderbare Stadt Erding" noch schöner zu machen.

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Die Schwerpunkte der nächsten zwei Jahre wolle er sich mit Ardeo-Mitgliedern noch überlegen: "Wir müssen aber in Erding auf mehr Gastfreundlichkeit achten, deshalb werden wir uns Besucherfreundlichkeit auf die Fahne schreiben." In diesem Bereich sei "mehr möglich". Zudem seien Parkplätze in der Innenstadt "ein Riesenthema". Besucher, die nicht aus der Region kommen und zum Beispiel die Therme besuchen, bräuchten für einen kurzen Abstecher in die Innenstadt für einen Einkauf genügend Parkplätze: "Die kommen nicht mit dem Rad oder ÖPNV", sagte Gruber dazu.

"Es war eine schöne und arbeitsreiche Zeit. Es ist viel erreicht und umgesetzt worden", lautete das positive Fazit von Wolfgang Kraus. Der Chef des gleichnamigen Modehauses bedankte sich bei den Ardeo-Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit. Den Wechsel an der Vereinsspitze begründete er mit "herausfordernden Zeiten": "Wir arbeiten ehrenamtlich im Verein und diese Arbeit nebenbei ist nur schwer zu stemmen, denn jeder in seinem eigenen Geschäft in schwieriger werdenden Zeiten stark gefordert." Zudem tue ein unspektakulärer Wechsel dem Verein von Zeit zu Zeit gut, hieß es.

Die Erding-Card habe sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt

Im Rückblick erinnerte Kraus an Herausforderungen der Corona-Pandemie und Großprojekte wie die erst vor wenigen Wochen eingeführte Erding-Card. Die Karte sei gut angelaufen und inzwischen zur Erfolgsgeschichte geworden, sagte Kraus. Zudem habe Ardeo die Dachmarke "Bunte Häuser Erding" auf den Weg gebracht. Die Interessensgemeinschaft habe sich in den sechs Jahren an vielen Veranstaltungen beteiligt (etwa verkaufsoffene Sonntage). Interne Kommunikation sei durch den Newsletter verbessert worden.

Künftig müssten in der Stadt aber über die ehrenamtliche Arbeit hinaus "noch professionellere Strukturen" - die in vergleichbaren Städten üblich seien - aufgebaut werden. Kraus ist froh, dass er Gruber "einen lebendigen und gut aufgestellten Verein ohne einen Bruch beim Übergang" übergeben könne: Die 23 stimmberechtigten Mitglieder zollten ihm anerkennenden Applaus. Kraus und sein Team hätten Spaß und Schwung in den Verein gebracht, sagte dazu ein Mitglied.

Das Stadtmarketing will Bindeglied zwischen Ardeo und Stadt sein

Derzeit zählt das Netzwerk Interessengemeinschaft Ardeo 76 Mitglieder. Dem neuen Vorstandsteam gehören neben Leopold Gruber noch Schatzmeister Franz Josef Kampa (Schuhhaus Moosbauer) als Nachfolger von Annika Grimme und die Beisitzer Julia Flötzinger-Wilson und Mario Pianka an. Flötzinger-Wilson ist im Rathaus für Stadtmarketing zuständig und will als Bindeglied zwischen Ardeo und der Stadt fungieren. Gastwirt Pianka will im Ardeo-Team "neue Ideen wuppen".

CSU-Stadtratsmitglied Burkhard Köppen bezeichnete Ardeo als "wichtigen Player in Erding". Der Fraktionsvorsitzende stellte klar, dass die CSU-Fraktion einer von Zeit zu Zeit diskutierten Fußgängerzone in der Innenstadt künftig nicht zustimmen werde. Die Stadt wolle zudem ein Parkhaus in der Innenstadt umsetzen und die 130 Parkplätze auf dem städtischen Mayr-Wirt-Areal zunächst erhalten. Wegen Verkehrsberuhigung werde künftig aber die Durchfahrt durch die Innenstadt immer schwieriger.

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