Gewerbegebiet Schwaig:Campus mit Wohlfühlfaktor

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So sieht der Entwurf für das Bürogebäude und das Logistikzentrum auf dem künftigen Campus in Schwaig aus. (Foto: oh)

Das Logistikunternehmen Group 7 vergrößert seinen Betrieb und plant eine neue Logistikhalle sowie ein Bürogebäude. Für die Anlage werden 200 Bäume gepflanzt. Dazu kommt eine Grillstation auf dem Dach. Die Mitarbeitenden sollen sich wohl fühlen.

Von Regina Bluhme, Oberding

Es ist jetzt drei Jahre her, dass Günther Jocher, Inhaber des Logistikunternehmens Group 7, seine Erweiterungspläne für die Firmenzentrale im Gewerbegebiet Schwaig bekannt gegeben hat. Das Grundstück, rund 102 000 Quadratmeter Bauland, ist inzwischen im Besitz des international agierenden Unternehmens und die ersten Entwürfe für das neue Dienstleistungszentrum und Verwaltungsgebäude liegen vor. Geplant ist eine Campus-Anlage, auf der sich zwischen moderner Technik, viel Grün und gemütlicher Lounge die Mitarbeitenden wohlfühlen sollen. 48 Millionen Euro investiert Group 7 in den Neubau.

Noch stehe die architektonische Umsetzung am Anfang, räumt Günther Jocher beim Telefonat ein. Aber das Projekt nimmt Formen an. Ein Dienstleistungszentrum mit 60 000 Quadratmetern und ein Verwaltungsgebäude mit 5000 Quadratmetern sind geplant. Anstelle von rein funktional eingerichteten Arbeitswelten ist aktuell gerade Wohlfühlatmosphäre angesagt und dieser Entwicklung will Group 7 Rechnung tragen. "Wir wollen eine attraktive Arbeitsumgebung schaffen", erklärt Günther Jocher. Das zweite Obergeschoss des neuen Bürotrakts soll zum Beispiel auch "für Events genutzt werden können." Eine gemütliche "Lounge-Area" ist geplant, eine Dachterrasse mit Grillstation oder Tischfußball. "Der Spaßfaktor ist ganz wichtig", so Jocher. Und: Betriebswohnungen sind ebenfalls in Planung

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Zum Campus-Konzept gehört eine Grünanlage mit Sitzgelegenheit, "zum Ausruhen und zum Ideenaustausch", erklärt der Group-7-Inhaber. Insgesamt sind 20 400 Quadratmeter Grünfläche geplant. Zirka 200 Bäume sollen gepflanzt werden. Zusätzlich wird das Dach begrünt. Brutplätze für Vögel seien willkommen. Ausgleichsflächen für das Bauvorhaben sind inzwischen gefunden, und zwar ganz in der Nähe.

48 Millionen Euro nimmt Group 7 für das Projekt Campus in die Hand. Damit verdreifacht das Unternehmen seine Fläche am Standort. "Wir denken hier langfristig", erklärt Günther Jocher. "Schwaig ist für uns ein toller Standort." Der Flughafen ist gleich nebenan und bald auch die S-Bahn-Station Schwaigerloh, die gerade im Rahmen des Erdinger Ringschlusses gebaut wird. Von seinem Bürofenster aus könne er die ersten Arbeiten beobachten.

Günther Jocher, Inhaber des Logistikunternehmens Group 7. (Foto: Stephan Görlich)
Außenansicht des Unternehmenssitzes in Schwaig. (Foto: Stephan Görlich)

2006 hat sich die Firma im Gewerbegebiet Schwaig, im Gemeindegebiet von Oberding, angesiedelt. Aktuell hat Group 7 neun Standorte in ganz Deutschland und 700 Mitarbeiter. 240 davon sind am Hauptsitz in Schwaig beschäftigt, mit dem Neubau kommen 210 dazu.

Die Corona-Pandemie mit Lockdown und diversen Auflagen sei keine leichte Zeit gewesen, sagt Jocher. Aber im März 2020 habe er entschieden, dass es weder Kurzarbeit noch Entlassungen geben werde. "Es war klar: Wir als Familienunternehmen halten nicht nur zusammen, wenn die Zeiten leicht sind, sondern auch wenn sie schwer sind." Dem Unternehmen gehe es heute "gut, sehr gut". In der Zeit der Pandemie konnten sogar noch neue Kunden gewonnen werden. Seit vergangenem Jahr zum Beispiel wickelt Group 7 die weltweite Logistik für die Werbemittel des Erdinger Weißbräu ab.

Das Unternehmen ist sehr gut durch die Corona-Krise gekommen

"Wir haben kreative Lösungen gefunden", sagt Günther Jocher über die Zeit während Corona. Bei der Inventur zum Beispiel habe eine Drohne geholfen, die durch die Halle geflogen sei. Der Wirtschaftsprüfer habe seine Arbeit per Skype erledigt. Angesichts unterbrochener Lieferketten hätten zudem einige Unternehmen wieder größere Lagerbestände aufgebaut. Auch das sei dem Unternehmen zugute gekommen. Insgesamt sei Group 7 sehr gut durch die Krise gekommen. In Zahlen: 2o22 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 300 Millionen Euro.

Auch die gestiegenen Energiepreise bringen das Unternehmen nicht ins Schleudern, so Jocher. Nachhaltigkeit sei schon lange ein Thema, die Gebäude seien gut gedämmt und von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Prädikat Gold zertifiziert. Photovoltaik verwende Group 7 schon lange.

Fachkräfte werden auch bei Group 7 gesucht

Fachkräfte werden auch bei Group 7 gesucht. Das Unternehmen habe den großen Vorteil, dass es viele unterschiedliche Berufssparten abdecke, von der Ausbildung der Speditionskaufleute über Textilfachkräfte bis zur Verwaltungskaufrau und IT-Spezialisten, so Jocher. Zudem gibt es eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Heidenheim in Baden-Württemberg und mit der Fachhochschule Mannheim für ein Duales Studium mit praktischer Ausbildung im Unternehmen.

Jochers Sohn Daniel, 26, und Tochter Julia, 29, sind inzwischen im Unternehmen tätig. Sie durchlaufen gerade alle Abteilungen, sollen den Betrieb von der Pike auf kennenlernen. Er freue sich sehr, dass beide später die Geschäftsführung übernehmen wollen und das Unternehmen in der Familie bleibt.

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