Antrag an den Stadtrat:Freibad soll saniert werden

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Für eine Sanierung des Dorfener Freibads spricht sich die Dorfener SPD in einem Antrag aus. Mit realistischen Neubau-Plänen sei in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. (Foto: Renate Schmidt)

Dorfener SPD zweifelt am Neubau-Vorhaben und will stattdessen in den Standort investieren.

Von Thomas Daller, Dorfen

Das städtische Freibad soll so weit saniert werden, dass ein Betrieb des Bades auch in den kommenden Jahren gesichert ist. So lautet ein Antrag der SPD-Fraktion an den Dorfener Stadtrat. Hierzu seien eine Bestandsaufnahme und ein Gesamtkonzept erforderlich. Die Maßnahmen sollten nicht nur die dringende Sanierung des Beckens umfassen, sondern auch nötige Sanierungen im Eingangsgebäude oder am Beckenrand wie etwa der Duschen. Insbesondere sei zu prüfen, inwiefern hierfür Zuschüsse aus Förderprogrammen von Land und Bund beantragt werden können. Mit diesem Antrag verabschiedet sich die Dorfener SPD von der geplanten Umsiedelung der Dorfener Sport- und Freizeitanlagen an den Stadtrand, die der Stadtrat bereits im Juni 2018 beschlossen hatte. Seither stockt das Vorhaben.

Die Lärmschutzwand soll bei einer Sanierung so gestaltet werden, dass sie ausreichenden Lärmschutz bietet, heißt es weiter im Antrag. Gegebenenfalls sei dazu ein Immissionsgutachten erforderlich. Ebenso soll geprüft werden, ob mittels Solaranlage oder Photovoltaik auf dem Dach des Eingangsgebäudes oder auch an der Südseite der Lärmschutzwand zusätzliche Energie für die Betreibung des Bades erzeugt werden kann. Bestenfalls könnten hierfür Sponsoren gewonnen werden, schlägt die SPD vor. Darüber hinaus soll die Personalplanung im Freibad in der kommenden Saison so erfolgen, dass das Bad bei schönem Wetter im Herbst auch länger als bis zum Ende der Sommerferien geöffnet bleiben kann, da das Wasser zu dieser Zeit durch die Abwärme aus dem ESC-Stadion noch angenehm warm ist.

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In der Begründung heißt es: Da angesichts der finanziellen Lage der Stadt und nicht vorhandenen Alternativgrundstücken nicht davon auszugehen ist, dass in absehbarer Zeit ein Sportzentrum mit einem neuen Freibad gebaut werden kann, gelte es, das jetzige Freibad zumindest so weit zu sanieren, dass es den Dorfenern auch in den kommenden Jahren zur Verfügung stehe.

2018 hatte sich Dorfen für eine Landesgartenschau beworben und wollte dafür die innerstädtischen Sportflächen nutzen, die nach Rutzmoos an den südwestlichen Stadtrand verlegt werden sollten. Neben den Fußballplätzen des TSV Dorfen und einer Anlage des Tennisclubs sollten auch das Freibad und die Eishalle des ESC Dorfen am Stadtrand neu gebaut werden.

Bei den Fußballern liegen die Nerven blank und auch die Tennisspieler bangen um ihre Zukunft

Nichts davon ist bislang passiert. Bei den Fußballern des TSV Dorfen liegen die Nerven blank, weil sie zu wenig Entfaltungsmöglichkeiten haben, die Tennisspieler bangen um ihre Zukunft, weil ihr Pachtvertrag ausläuft, und das Schwimmbadbecken ist nach wie vor dringend sanierungsbedürftig. Außerdem nehmen die Klagen von Anwohnern über Lärm vom Freibad und von den Fußballplätzen zu.

Das ganze Projekt eines neuen und umfassenden Sportparks im Südwesten der Stadt ist durch eine ungeklärte Rechtsfrage lahmgelegt. Die avisierten Flächen in Rutzmoos liegen in einem Landschaftsschutzgebiet und müssten aus diesem Schutzgebiet herausgenommen werden. Der Kreistag, der für so etwas zuständig ist, hat sich zwar positiv mit dem Thema auseinandergesetzt, aber noch keinen Beschluss gefasst.

Ohne eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs geht nichts weiter

Doch auch den Kreistag trifft keine Schuld. Es hakt an einem überregionalen Problem: Der Europäische Gerichtshof (EUGH) muss erst noch die Grundsatzfrage klären, ob und inwieweit solche Herausnahmen aus Landschaftsschutzgebieten genehmigungsfähig sind. Solange der EUGH das nicht getan hat, geht vorerst nichts. Und womöglich lehnt der Gerichtshof Eingriffe in bestehende Landschaftsschutzgebiete ab, dann geht bei Rutzmoos nichts mehr.

Die Stadt arbeitet seit Anfang des Jahres nun an einem neuen Sportstättenkonzept. Aber von einem besseren Standort, bei dem die Stadt auch über die erforderlichen Grundstücke verfügt, ist nichts bekannt.

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