Flughafen/München:25 Millionen für Airlines

Grünen-Abgeordneter Becher kritisiert "gekauftes Wachstum"

Johannes Becher kritisiert die Ausgaben der Flughafenbetreiber zur Förderung neuer Flugverbindungen. 2019 zahlte sie den Airlines dafür 25 Millionen Euro, wie das bayerische Finanzministerium mitteilt. Es reagiert damit auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Landtagsabgeordneten vom 2. Januar. Der spricht von einem "gekauften Wachstum des Flughafens München".

Fast das gesamte Wachstum auf 417 000 Flugbewegung sei damit subventioniert worden, moniert Becher. "Ohne diese alljährliche Sonderausschüttung der FMG läge das Flugaufkommen auch 2019 unter der 400 000er-Grenze." Nach Auskunft von Finanzminister Albert Füracker wurden im vergangenen Jahr etwa 18 000 Flugbewegungen zu 85 unterschiedlichen Zielen gefördert. Fünf davon seien am Flughafen München vorher nicht angeboten worden, bei 80 Zielen seien zusätzliche Kapazitäten geschaffen worden, um "der Nachfrage neuer Kundengruppen" Rechnung zu tragen. 31 Fluggesellschaften hätten davon profitiert.

Diese befristete Unterstützung dient laut Füracker der "Ertragsoptimierung", um für den Standort wichtige und wirtschaftliche Märkte zu erschließen und für die Passagiere ein "optimales Verkehrsangebot" zu schaffen. Becher bezeichnet "diese klimaschädlichen Subventionen" dagegen als Skandal - vor allem "wenn man bedenkt, dass der Flughafen zu 100 Prozent der öffentlichen Hand gehört".

Der Kraftakt der Flughafengesellschaft, zusätzliche Flüge zu generieren, werde von Jahr zu Jahr größer. "Über 25 Millionen Euro wurden letztmals vor rund zehn Jahren in die Hand genommen", heißt es in einer Pressemitteilung Bechers. Sein Fazit: "Wer den Luftverkehr künstlich aufbläst, schadet dem Klimaschutz und belastet die Bewohnerinnen und Bewohner rund um den Flughafen in unnötiger Weise."

© SZ vom 31.01.2020 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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