Bei der Drohne, die am Dienstag auf dem Fliegerhorst Erding bei einem manuellen Landemanöver gekippt und auf den Rücken gefallen ist, handelt es sich nach Angaben der Bundeswehr um eine Rettungsdrohne, die im Kriegsfall Verwundete auf dem Gefechtsgebiet ausfliegen soll. Es handelt sich um einen 700 Kilo schweren Prototypen der Firma Avilus in Ismaning.
Ein Sprecher der Bundeswehr betonte, es habe sich um kein Fluggerät der Bundeswehr gehandelt, sondern um einen Testflug im Rahmen der zivilen Mitnutzung des Fliegerhorsts. Wie berichtet, ist an der Drohne ein Schaden in Millionenhöhe entstanden, die alarmierte Feuerwehr kam jedoch nicht zum Einsatz. Man hatte einen Akkubrand nicht ausgeschlossen, zu dem es jedoch nicht kam.
Münchner Wissenschaftler haben die Drohne gebaut, um verletzte Soldaten zu retten. Die sogenannte "Grille" soll unbemannt in ein Gefechtsfeld fliegen und Verwundete automatisch zu einem Rettungsmediziner bringen. Mediziner glauben, dass Roboter und autonome Systeme künftig eine große Rolle bei der Rettung von verwundeten Soldaten spielen werden. Vom Prinzip ähnelt sie den elektrischen Flugtaxis, die Start-ups für Business-Flüge entwickeln. In die Drohne wird eine Transportbox geschoben. Sie kann ausgetauscht werden, wenn sie beispielsweise durch Blut verunreinigt wurde. In der Box ist eine Krankentrage, auf der Kameraden den Verletzten festschnallen müssen.
Sobald die Absturzursache klar ist, soll der Probebetrieb mit einem zweiten, bereits weiterentwickelten Prototyp fortgesetzt werden, kündigte das Unternehmen an. Die Firma wollte am Donnerstag Bundeswehr-Verantwortlichen ihr Fluggerät vorstellen. Die missglückte Landung sei für das Projekt ein "bitterer Vorfall", teilte Avilus mit.