Die geplante Umgestaltung im Bereich der Friedrich-Fischer-Straße schlägt immer wieder hohe Wellen. Zuletzt sorgte eine Abholzaktion für Ärger. Am Donnerstag machte Oberbürgermeister Max Gotz im Stadtrat die Diskussion um die Parkplätze zum Thema. Er wehrte sich gegen Kritik einiger Geschäftsleute, die sich durch den Wegfall der Stellplätze vor ihrer Tür in ihrer Existenz bedroht fühlen. Schützenhilfe erhält der CSU-Politiker vom Ortsverband der Grünen: "Zwölf Parkplätze sind kein Weltuntergang."
Offenbar sehr geärgert hat sich der Erdinger OB über einen Artikel im Erdinger Anzeiger Anfang März. Dort erklären drei Geschäftsinhaber der Friedrich-Fischer-Straße, der geplante Wegfall von zwölf Parkplätzen vor der Tür sei existenzgefährdend. Zudem fühlten sie sich nicht ausreichend vonseiten der Stadt informiert. Diese Kritik nannte Gotz am Donnerstag in der Stadtratssitzung "erstaunlich". Sieben bis acht Mal habe die Stadt im Rahmen des Isek, des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts, zu Infoveranstaltungen geladen, auch persönlich Geschäftsleute und Hauseigentümer angeschrieben. Daher könne er "dieses unschöne Vorgehen" nicht verstehen. In den Sozialen Medien werde ohnehin allerhand "Quark und Unsinn" verbreitet.
Gotz verwies zudem auf die ersten Analyseergebnisse des künftigen "Masterplan Innenstadt", die zu Beginn der Woche beim Wirtschaftsempfang der Stadt vorgestellt wurden. Unter den circa 1500 Rücksendungen steht bei der Frage, was in der Innenstadt nicht gefällt: Zu viel Verkehr. Auf den vergangenen Infoveranstaltungen habe die "überwältigende Mehrheit" sich für mehr Aufenthaltsqualität ausgesprochen, so Gotz.
Schützenhilfe erhält der OB vom Erdinger Ortsverband der Grünen. Die Ortsvorsitzenden Lisa Schießer und Konrad Thees wenden sich in einer Pressemitteilung gegen die angemeldeten Sorgen der Unternehmer: "Zwölf Parkplätze in einer Innenstadt mit hunderten Parkplätzen in der direkten Nachbarschaft, das kann keine Existenzbedrohung sein." Mit der Maßnahme am zukünftigen Friedrich-Fischer-Platz werde das Stadtklima verbessert, "mehr Grün in den Straßen ist außerdem eine direkte Klimaanpassungsmaßnahme, mit der die allgemeine Erhitzung bekämpft wird", heißt es in der Pressemitteilung.
Dass die Innenstadt also einladender werde, sei im ureigenen Interesse der Unternehmen vor Ort, "denn Umsatzeinbußen sind auch zu befürchten, wenn in einer Innenstadt, die durch viel Autoverkehr und große Hitzewallungen im Sommer gekennzeichnet ist, irgendwann niemand mehr einkaufen möchte".
