Auszeichnung:Bundesverdienstkreuz für Peter Schmidkonz

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Der Onkologe und Palliativmediziner Peter Schmidkonz vor seinem Haus in Walpertskirchen. (Foto: Renate Schmidt)

Der 71-Jährige wird für seine Aufbauarbeit als Onkologe und Palliativmediziner im Landkreis Erding geehrt.

Von Florian Tempel, Erding

Peter Schmidkonz ist für seine Verdienste als Onkologe und Palliativmediziner mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Dem 71-Jährigen wurde die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Auszeichnung bei einer Feierstunde in Grünbach von Landrat Martin Bayerstorfer überreicht.

In seiner Dankesrede machte Schmidkonz zwar deutlich, dass er sich durchaus persönlich freue und geehrt fühle. Er betonte jedoch auch, dass er die Leistungen, für die man ihn auszeichne, nicht allein hätte erbringen können, sondern dass das nur in Kooperation mit anderen gelungen sei: "Die Arbeit in der Onkologie und im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung ist niemals das Werk eines Einzelnen, sondern kann nur gelingen durch die Zusammenarbeit vieler. Ich nehme die Ehrung stellvertretend für alle an, die sich in diesem Bereich so erfolgreich und mit großer Begeisterung engagieren."

Doch eines stimmt eben auch: Er war über Jahre hinweg maßgeblich daran beteiligt, im Landkreis Erding eine Versorgung Schwerstkranker auf dem hohem Niveau aufzubauen, das heute hier existiert.

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Peter Schmidkonz ist in Walpertskichen geboren worden, wo er seit vielen Jahren wieder lebt. Er hat in München Medizin studiert und seine Facharztausbildung gemacht, bevor er in 1990 die erste Praxis mit dem Schwerpunkt Hämatologie-Onkologie in Erding eröffnete. Mitte der 1990er Jahre hat er zusammen mit dem damaligen Chirurgie-Chefarzt Wolfgang Nagel am Klinikum Erding einen onkologischen Arbeitskreis gegründet, heute Tumorboard genannt. Ein medizinisches Team aus der Klinik-Chirurgie, Radiologie und Pathologie trifft sich regelmäßig mit niedergelassenen Onkologen, um Therapiepläne für die gemeinsame Patientinnen und Patienten zu besprechen.

Ende 2019 ist Schmidkonz beruflich in den Ruhestand gegangen

2003 wurde Schmidkonz Vorsitzender des Christophorus Hospizvereins Erding, den der Internist Jürgen Bickhardt 1994 gegründet und bis dahin geführt hat. Ab 2007 arbeitete Schmidkonz daran, neben dem großen Team ehrenamtlicher Hospizbegleiter auch ein professionelles Palliativteam für den Landkreis zu gründen. Nach zwei Jahren Vorbereitung und zwei Jahren Verhandlungen mit den Krankenkassen konnte 2011 das ambulante Palliativteam Erding mit Profi-Pflegekräften und Schmidkonz als ärztlichem Leiter seine Arbeit aufnehmen. Fortan konnten schwerkranke Menschen daheim bis zum Ende ihres Lebens versorgt werden. Rita Gabler, die heute Leiterin des Sophienhospizes in Erding ist, war beim Aufbau des Palliativteams wesentliche Mitstreiterin.

2011 gab Schmidkonz den Vorsitz beim Erdinger Hospizverein an Johannes Schollen ab. Der jüngste Meilenstein, an dessen Setzung er wesentlichen Anteil hatte, war die Einführung der Psychoonkologische Ambulanz am Klinikum Erding vor drei Jahren. Dort werden Krebspatienten nach der Diagnose und dem Schock aufgefangen und während der Behandlung begleitet. Seit April dieses Jahres gibt es auch eine niedergelassene Medizinerin in Erding, die auf Psychoonkologie spezialisiert ist. Mit dem 2022 eröffnete Sophienhospiz sei die Versorgungkette nun sehr vollständig, sagt Schmidkonz, der Ende 2019 beruflich in den Ruhestand gegangen ist. Ab und ab arbeitet er aber noch im ambulanten Palliativteam mit.

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