Schlagzeuger stehen meistens nichts im Vordergrund, sondern sitzen auf der Bühne weiter hinten oder etwas seitlich. Der Franzose Manu Katché ist einer der Meister seines Fachs, die eigentlich nur als Weggefährten und Bandmitglieder anderer Stars bekannt sind, und doch ganz nach vorne und in die Mitte gehören. In seinem Fall liest sich die Liste derer, mit denen der 65-Jährige in seinem Leben schon auf der Bühne stand oder im Studio arbeitete, enorm beeindruckend: Peter Gabriel, Sting, Joni Mitchell, Dire Straits, Tears for Fears, Paul Young, Tracy Chapman, Simple Minds und Youssou N'Dour sind nur die bekanntesten.
Als Bandleader und Komponist hat sich Manu Katché, der eine klassische Ausbildung als Schlagwerker am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris absolviert hat, im Jazz einen Namen gemacht. Als Meilenstein gilt dabei sein zweites, 2005 veröffentlichtes Solo-Album "Neighbourhood", auf dem er mit der norwegischen Jazz-Legende Jan Garbaraek zu hören ist. Auf seinem 2019 erschienenen Album "The Scope" wandelt Katché auf elektronischen Pfaden. Bei den Erdinger Jazztagen ist er in Begleitung seines Quartetts zu hören, wenn er am Freitagabend, 3. November, im Konzertsaal der Kreismusikschule die Jazztage eröffnet.
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Der zweite Hauptact der Erdinger Jazztage ist das Pablo Held Trio am Samstagabend. Auch auf dieses Ensemble darf sich das Erdinger Publikum mächtig freuen. "Der Pianist Pablo Held gehört längst zu den Kreativsten in der ersten Liga des Jazz", schrieb Andrian Kreye erst unlängst in der Süddeutschen Zeitung.
Pablo Held ist zwar erst 36 Jahre alt, gehört aber dennoch schon seit 15 Jahren zu den Stars der Jazzszene. Was auch an seinem Fleiß liegt: Mehr als 20 eigene Alben hat Held bislang vorgelegt und auf 30 weiteren mitgespielt. Von Jazz und Klavier ist er familiär und seit seiner Kindheit geprägt. Sein Vater ist Pianist und seine Mutter Klavierbauerin. "Herbie Hancock lief beim Lego spielen, John Scofield bei der Autofahrt in den Urlaub", schreibt er auf seiner Homepage.
Das Konzert zusammen mit dem Bassisten Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug wird mit Sicherheit ein einzigartiges Ereignis, denn das Trio "überschreitet die Grenzen zwischen Komposition und Improvisation, indem es auf Festlegungen, eine Abfolge von Themen und einen vorgezeichneten Weg, diese zu präsentieren, bei Konzerten verzichtet", wie in einer begeisterten Kritik zu lesen war.
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Neben den beiden Abendkonzerten gehören zu den Erdinger Jazztagen auch in diesem Jahre noch weitere musikalische Ereignisse. Die Frühschoppen mit traditionellem Jazz sind nicht wegzudenken. In der Airbräu-Tenne am Flughafen gibt die Hot Stuff Jazzband ein Gastspiel und beweist unter anderem, wie frisch sich die Musik der Walt-Disney-Filme heute anhören kann. Im Gasthaus zur Post spielen die Dixie Bones New Orleans-Jazz, Blues, Dixieland, Swing und Rhythm & Blues.
Im Programmpunkt "Jazz für Kinder" unternehmen Sarah Mettenleiter und ihre Band mit "Sarah und der Flügel Jean Jacques" eine musikalische Reise um die Welt. Zum Abschluss der Jazztage gibt es in der Sonntagsmatinee eine musikalische Lesung unter dem Titel "Truman Capote: Frühstück bei Tiffany". Während der Schauspieler Markus Meyer Passagen aus Capotes Buch liest, steuern die beiden Pianisten Chris Hopkins und Thilo Wagner die passende Musik bei und spielen Stücke von Cole Porter, George Gershwin, Duke Ellington oder Henry Mancini.
Erdinger Jazztage , Manu Katché , Freitag, 3. November, 19.30 Uhr, Kreismusikschule (KMS); Dixie Bones , Samstag, 5. November, elf Uhr, Gasthaus zur Post; Hot Stuff Jazzband , Samstag, 4. November, elf Uhr, Airbräu am Flughafen (Eintritt frei); Sarah und der Flügel Jean Jaques, Samstag, 4. November, 14.30 Uhr (Kinder frei), KMS; Pablo Held Trio , Samstag, 4. November, 19.30 Uhr, KMS; Frühstück bei Tiffany , Sonntag, 5. November, elf Uhr; Vorverkauf Stadthalle Erding.
