Erding:Lebendige Innenstadt nach zwei Jahren Corona-Pause

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Die Lange Zeile in Erding säumten die Zelte der Selbstständigen, Gewerbetreibenden, des Handels und Handwerks aus der Region Erding und dem Landkreis bei den Gewerbetagen. (Foto: Renate Schmidt)

Die Erdinger Unternehmer präsentieren sich bei den Gewerbetagen und stoßen auf reges Interesse bei den Bürgern.

Von Marie Seifert, Erding

Zwei Jahre hatten die Erdinger Gewerbetage zwangsweise wegen der Corona-Pandemie pausieren müssen. Am vergangenen Wochenende duften sich endlich wieder Selbstständige, Gewerbetreibende, Handel und Handwerk aus der Region Erding und dem Landkreis einer breiten Öffentlichkeit in der Erdinger Innenstadt präsentieren. Viele Bürger nutzen die Gelegenheit, zumal Samstag auch Tag der offenen Tür im neuen Rathaus an der Landshuter Straße war.

Der Innenstadt solle durch die Gewerbetage das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder eingehaucht werden, sagte Dirk Urland, Vorsitzender des Gewerbevereins Erding, bei der Eröffnung. Auch Oberbürgermeister Max Gotz freute sich über die lebendig gewordenen Straßen im Erdinger Zentrum. Es sei aber "noch Luft nach oben", sagte Gotz. Dennoch sei die Möglichkeit, mit Unternehmern ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen, sehr wichtig und die Stadt werde auch weiterhin Partner der Veranstaltung bleiben, versprach OB Gotz. Auch Heinrich Traublinger, Ehrenpräsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern, sagte, dass eine Stadt erreichbar und ansprechbar bleiben müsse. "Erding ist eine Stadt, in der man sich wohlfühlt", so Traublinger. In Zeiten der Pandemie sei der Wert der ortsnahen Versorgung wieder deutlich geworden und die müsse auch weiterhin tatkräftig unterstützt werden.

Heinrich Traublinger. (Foto: Renate Schmidt)
Die Erdinger Handwerksinnung stellte sich in einem gemeinsamen Zelt vor. (Foto: Renate Schmidt)

Dank des sonnigen Wetters mit aber frischer Temperatur war die Innenstadt Samstagvormittag schnell gut gefüllt. Die Erdinger genossen es, wieder draußen sein zu dürfen - ohne Corona-Auflagen. Und deshalb waren nicht nur die Stände in den weißen, kleinen Zelten, sondern auch die Plätze im Freien bei den Cafés und Lokalen gut besetzt. Und es gab einiges zu entdecken bei den Gewerbetagen. Bei der Kreishandwerkerschaft Erding konnte man sich im Mini-Friseursalon die Haare schön machen lassen, ehe man sich bei der Kreis- und Stadtsparkasse Erding Dorfen vor den Karikaturisten setzte. Dieser fertigte innerhalb ein paar Minuten und mit wenigen, einfachen Strichen eine doch sehr detaillierte Porträtzeichnung an. Gefragt waren auch die Glücksräder, die verschiedenste große und kleine Gewinne versprachen. Wer wollte, konnte nach einer Bierprobe beim Erdinger Weißbräu beim Autohaus Nagel die Füße im Plantschbecken abkühlen. Voll bepackt mit Kugelschreibern, gewonnenen Sonnenbrillen und -hüten wanderten die Menschen durch die Innenstadt.

Die Reise-Branche hat unter der Pandemie wohl mit am meisten gelitten

Aufsehen erregte der Oldtimer-Omnibus vom Reisebüro Scharf. Die Reise-Branche hat unter der Pandemie wohl mit am meisten gelitten. Doch Inhaber Martin Scharf sagt, man habe die frei gewordene Zeit sinnvoll genutzt. "Wir haben uns Wege überlegt, wie man es anders, beziehungsweise besser machen kann", erklärt er. Dabei habe man sich hauptsächlich mit der E-Mobilität auseinander gesetzt. Diese neue Art zu Reisen präsentierte das Unternehmen auf den Erdinger Gewerbetagen. Neben dem ausgestellten Oldtimer zeigte das Unternehmen auch ein Elektro-Fahrzeug. Noch habe sich das Reisegeschäft jedoch nicht erholt, sagt Scharf. "Wir sind noch lange nicht da, wo wir hergekommen sind", gesteht Scharf. "Aber wir hoffen auf den großen Aufbruch und dass jetzt alles wieder losgeht". Die Präsenz auf den Gewerbetagen sehr dafür wichtig.

Weniger um Kommerz ging es gegenüber, beim Stand des Erdinger Weltladens. Mitarbeiterin Anita Eras suchte dort gezielt mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. "Die Aufgabe des fairen Handelns ist nicht nur der Verkauf, sondern vor allem auch die Aufklärung", sagt Anita Eras. Dafür würden sich die Gewerbetage anbieten. Ziel sei es, die Leute zur Einsicht zu bringen und den eigenen Konsum überdenken zu lassen.

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