Energieversorgung:Alles im grünen Bereich

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Das Nahwärmenetz der Stadtwerke Dorfen wird kontinuierlich ausgebaut - im Gegensatz zum Gasnetz, dessen Zeit ausläuft. (Foto: Stephan Görlich)

Die Stadtwerke Dorfen machen 2022 eine Million Euro Gewinn. Geschäftsführer Steiner kündigt bis 2030 Investitionen in Höhe von 40 Millionen Euro an.

Von Florian Tempel, Dorfen

Eine Million Euro Überschuss haben die Stadtwerke Dorfen im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftet. Die Hälfte des Gewinns fließt in die Stadtkasse, die anderen 500 000 Euro bleiben im Unternehmen. Das alles ist schön und gut, sagte Stadtwerkegeschäftsführer Klaus Steiner bei der Vorstellung des Jahresabschlusses im Stadtrat, und doch schon wieder Vergangenheit. In den kommenden Jahren seien derart gute Jahresergebnisse kaum noch zu erwarten.

Nicht etwa, weil es von nun an mit den Stadtwerken bergab ginge. Doch Steiner rechnet bis 2030 mit Investitionen in einem Umfang von 40 Millionen Euro. Gewinne seien sowieso nicht das Ziel der Stadtwerke: "Wir investieren in die Daseinsvorsorge", sagte Steiner, "wir haben kein Renditebegehren."

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Die Stadtwerke Dorfen vereinen sechs Sparten unter ihrem Dach. Der ältestes Unternehmenszweig ist die Stromversorgung. Doch es ist offenbar immer schwieriger, mit Strom noch schwarze Zahle zu schreiben. Wie im Vorjahr schloss die Stromsparte der Stadtwerke auch 2022 mit einem Minus. Gleichwohl sei die Stromversorgung nach wie vor ein wichtiger Bereich in den Stadtwerken, betonte Steiner, da hier zum Beispiel auch die meisten Beschäftigten arbeiten. Die Stadtwerke investieren aktuell auch in die Stromproduktion mit Photovoltaikfreiflächenanlagen.

Die Erdgasversorgung hat hingegen laut Steiner "nur noch eine begrenzte Halbwertszeit". Auch wenn die Gassparte eine Million Euro Überschuss eingebracht hat. Auf Dauer wird das nicht mehr so sein. Am deutlichsten wird im Stadtteil Oberdorfen, wo das in die Jahre gekommene Gasnetz komplett durch eine Nahwärmenetz ersetzt werden soll. "Wir müssen schauen, dass wir uns auf die neuen Geschäftsfelder einstellen", sagte Steiner im Stadtrat. Die Nahwärmesparte brachte eine halbe Million ein.

Mit dem klimaneutralen Nahwärmenetz steht Dorfen vorbildlich dar

Mit dem klimaneutralen Nahwärmenetz der Stadtwerke, das schon seit vielen Jahren immer weiter ausgebaut wird, steht Dorfen vorbildlich da. Seit zwei Jahren wird nur noch mit Biomasse und ganz ohne zusätzliche Gasverfeuerung geheizt. Wärmenetze seien nur unter der Bedingung, dass sie möglichst klimaneutral sind, überhaupt zukunftsträchtig. "Wir werden deutliche Anstrengungen annehmen müssen, um unsere Ziele zu erreichen", sagte Steiner. Er kündigte zudem an, dass die Stadtwerke auch den Einbau von Wärmepumpen anbieten wollten, "dort, wo Nahwärme nicht geht".

Die Wasserversorgung ist ein stabiler Bereich der Stadtwerke, auch die Elektroinstallationen laufen. Die Glasfasersparte hat, nachdem sie zuletzt ein klarer Gewinnbringer war, 2022 mit knapp 140 000 Euro im Minus abgeschlossen. Das sei aber "kein Grund, sich Sorgen zu machen", sagte Steiner, das werde wieder ins Plus drehen. Zu den neuesten Aktivitäten der Stadtwerke gehört auch, dass sie in anderen Kommunen ihr Knowhow einbringen, zum Beispiel in Wartenberg ein erstes Wärmenetz aufzubauen.

Eines werde sich fortan aber ändern, sagte Steiner: "Die liebgewordene alte Welt, dass die Stadtwerke auf Zuruf arbeiten, wird es nicht mehr geben." Wünsche für Anschlüsse aller Art werden künftig nur noch in einem digitalen Antragverfahren angenommen. "Wir brauchen Spielregeln, nach denen wir arbeiten."

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