Gleich zwei Mitglieder des Dorfener Stadtrats haben in der Sitzung am Mittwoch ihren Rückzug aus dem Gremium erklärt. Heiner Müller-Ermann (SPD) und Martin Bachmaier (CSU) legen gleichwohl aus ganz unterschiedlichen Gründen ihre Mandate nieder. Müller-Ermann führte in erster Linie sein Alter an. "Ich gehe auf meinen 74. Geburtstag zu und da ist es nicht unvernünftig, wenn man sagt, jetzt sollen mal Jüngere ran." Für ihn rückt der 42 Jahre alte Seppo Schmid in die SPD-Fraktion nach. Der 44-jährige Martin Bachmaier gab für seinen Rückzug aus der aktive Kommunalpolitik berufliche und familiäre Gründen an. Seinen Platz im Dorfener Stadtrat wird der 57-jährige Hans Baumgartner übernehmen.
Heiner Müller-Ermann gehört dem Dorfener Stadtrat seit 1992 und somit seit 21 Jahren an. Zuvor war seine Frau Hanna Ermann zwölf Jahre Stadträtin für die Grün-Alternative Liste. Heiner Müller-Ermann hat auch sein halbes Berufsleben lang mit Kommunalpolitik zu tun gehabt. Als Radioreporter und Redakteur beim Bayerischen Rundfunk hat er mehr als 25 Jahre lang die Münchner Stadtpolitik begleitet. Vielen Menschen in Dorfen und Umgebung ist er vor allem als langjähriger Sprecher des Aktionsbündnisses gegen den Bau der Isentalautobahn bekannt.
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Müller-Ermann hat den Zeitpunkt seines Ausstiegs aus dem Stadtrat bewusst in die Mitte der aktuellen Amtsperiode gelegt, damit sich sein Nachfolger drei Jahre bis zur nächsten Kommunalwahl einarbeiten kann. An der Aprilsitzung wird er noch einmal teilnehmen, ab Mai wird Seppo Schmid seinen Platz einnehmen. Schmid hat schon mehrmals für die SPD in Dorfen kandidiert und war zuletzt Listenkandidat Nummer zwei. Er ist Diplom-Geograf und in Dorfen in den vergangenen Jahren vor allem durch sein Engagement für den Aufbau eine Wohnungsgenossenschaft und als Mitgründer der Johanniscafé-Genossenschaft in Erscheinung getreten.
Martin Bachmaier gehört dem Dorfener Stadtrat seit neun Jahren an. Er leitet als Polizeioberrat die Polizeiinspektion München-Laim. Darüber hinaus ist er auch Einsatzleiter bei besonderen Gefährdungslagen sowie Führungskräftetrainer der Polizei. Aufgrund seines Berufs hat Bachmaier immer wieder nicht an Stadtratssitzung teilnehmen können. Das hat ihn selbst gestört: "Man will ja da sein und es gescheit machen." Durch seinen Job und die Kommunalpolitik sei auch seine Familie zu kurz gekommen, sagt Bachmaier. Dass gerade Halbzeit der Wahlperiode ist, habe für ihn keinen Rolle gespielt.
Für Bachmaier rückt Hans Baumgartner in den Stadtrat nach, der mit seinen 57 Jahren den Altersschnitt kaum drücken kann. Baumgartner ist ebenfalls Beamter und Dienststellenleiter in München, aber nicht bei der Polizei, sondern beim Landesamt für Finanzen.