Im Dorfener Rathaus:Stadtmarketing wieder besetzt

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Die neue Leiterin des Stadtmarketings in Dorfen, Vanessa Moniker, mit Bürgermeister Heinz Grundner. (Foto: Thomas Daller/oh)

Mehrere Vorgänger haben den Job schnell wieder quittiert und viele offene Baustellen hinterlassen. Die 29-jährige Vanessa Moniker hat nun viel aufzuarbeiten.

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Stelle für die kommunale Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing im Dorfener Rathaus ist wieder besetzt: Die 29-jährige Vanessa Moniker nimmt sich der Sache an. Sie hat eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte absolviert und Projektmanagement studiert, sie bringt einschlägige Erfahrung sowohl im Regionalmanagement als auch in der Wirtschaft mit. Die gebürtige Niederbayerin wohnte zuletzt in Straubing und ist bereits nach Dorfen gezogen.

Das Stadtmarketing und die Wirtschaftsförderung in Dorfen hatten in den vergangenen Jahren mehr personelle Wechsel zu verzeichnen als die CSU auf der Position ihres Generalsekretärs. Zuletzt hatte Stefan Erber als Leiter des Stadtmarketings nach nur sieben Monaten das Rathaus wieder verlassen. Seine Vorgängerin Julia Neuberger war nicht wesentlich länger geblieben. Davor hatte die Stadt einen Vertrag mit der Agentur Cima, deren Konzepte sogar öffentlich von der CSU im Stadtrat als "angestaubt" verrissen wurden. Die hohe Fluktuation hatte zur Folge, dass zwar Vorhaben angekündigt wurden, aber wenig später niemand mehr da war, um sie umzusetzen. In Monikers Büro stapeln sich noch etliche Projekte ihrer Vorgänger, die schon vor Jahren realisiert werden sollten.

"Viele tolle Projekte warten darauf, dass ich sie abschließen darf"

"Viele tolle Projekte warten darauf, dass ich sie abschließen darf", formulierte sie es selbst. Manche davon würden lediglich noch einen "Schubser" benötigen. So könne zum Beispiel die digitale Schaufensterplattform relativ schnell umgesetzt werden. Auch das Beschilderungskonzept sei schon weit gediehen. In anderen Fällen müsse man prüfen, ob sie noch up to date seien. Ferner will sie eine Unternehmensbefragung zum Status quo initiieren. Wenn es beispielsweise an Fachkräften fehlen sollte, könnte man eine Arbeitsgruppe Schule und Wirtschaft gründen. Wenn das Ansiedlungsgeschehen verbessert werden müsse, könne man auch daran ansetzen. Zudem seien wieder Runde Tische mit dem Förderkreis Dorfen geplant. Dessen Vorsitzender Stefan Tremmel habe ihr bereits eine "Hausaufgaben-To-do-Liste" vorgelegt, die immer länger werde.

Moniker will sich auch mit dem Leerstandsmanagement in der Innenstadt beschäftigen. Derzeit ist diese Problematik noch relativ überschaubar und der Branchenmix im Zentrum vielseitig. Aber viele Inhaber der Geschäfte sind in die Jahre gekommen, wenn keine Nachfolger in Sicht sind, kann sich das zu einem Problem auftürmen. Daher könne es nicht schaden, auch diese Situation im Auge zu behalten. "Nur mit Gastro, Cafés und Handyläden wird die Stadt auf Dauer nicht funktionieren", fügte Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) hinzu. Der Mix müsse erhalten werden.

Dorfen habe viel zu bieten, sagt Vanessa Moniker

Auch vor dem Hintergrund der 1250-Jahr-Feiern Dorfens im kommenden Jahr strebt Moniker zudem eine Standortkampagne für Dorfen an. Dorfen habe viel zu bieten, was für viele Dorfener eine Selbstverständlichkeit sei. Aber sie habe noch den "Blick von außen" und sei begeistert von der Gastronomie, den kurzen Wegen in der Stadt, dass man ein Eisstadion habe und vieles mehr. Das müsse man über die Stadtgrenzen hinaus kommunizieren, dass Dorfen viel zu bieten habe.

Vanessa Moniker betonte, es sei ihr sehr wichtig, bei allen Vorhaben die Stimmung der Bevölkerung mit einzubeziehen. Daher freue sie sich darauf, in Dorfen einzukaufen, den Menschen zuzuhören und dabei vielleicht auch Mitstreiter für weitere Projekte zu finden. Sie hat vor, dauerhaft in Dorfen wohnen zu bleiben, denn privat passt das auch: Ihr Freund Bastian Albrecht ist vor ihr schon hierher gezogen, er hat als Lehrer am Gymnasium eine Stelle bekommen. Da habe es sich gut getroffen, dass die Ausschreibung der Stadt für das Marketing sich mit ihrem Profil gut vereinbaren ließ.

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