Dorfener Rathausbilder:Rätsel gelöst

Im Bild "Das ungerechte Gericht" findet sich eine lange übersehene Signatur mit den Initialen G.S.P., die den Wasserburger Maler Gregor Sulzböck als Erschaffer des Bildes ausweist. (Foto: Renate Schmidt)

Die Bilder stammen vom Wasserburger Maler Gregor Sulzböck.

Gut hundert Jahre lang sind die Dorfener Rathausbilder fälschlicherweise dem Barockmaler Johann Caspar Sing zugerechnet worden. Aufgrund einer einzigen und zudem ungenau gelesenen Signatur auf einem der Bilder. Vor sieben Jahren ergaben Recherchen der Süddeutschen Zeitung , dass diese Zuschreibung unhaltbar war. Die Kunsthistorikerin Eva Seib hatte bereits 1993 in ihrer Dissertation die Dorfener Rathausbilder aus Sings Werkkatalog aussortiert. Aus mehreren Gründen: "Malstil, Kolorit wie auch die Figurenauffassung verweisen deutlich auf eine andere Hand." Und weiter: "Die unter niederländischem Einfluss stehende, betont additive Malweise weist in keinem Punkt eine Übereinstimmung mit Arbeiten von Sing auf." Sogar die vermeintliche Signatur war ein starkes Gegenargument, denn Johann Caspar Sing hatte nie mit einem Monogramm signiert.

Nun scheint das Rätsel, wer denn dann der Erschaffer der Dorfener Rathausbilder ist, gelöst zu sein. Die Gemälde stammen offensichtlich vom Wasserburger Maler Gregor Sulzböck, der ganz ähnliche Bilder für das dortige Rathaus gemalt hat. Maria Streibl und Wolfgang Lanzinger vom Historischen Kreis Dorfen waren unabhängig von einander auf diese Spur gekommen. Der Wasserburger Lokalhistoriker Ferdinand Steffan erbrachte schließlich den Nachweis, was er an diesem Samstag in Dorfen darlegen wird.

Dorfener Rathausbilder von Gregor Sulzböck , Samstag, 9. Juli, 14 Uhr, Sitzungssaal Rathaus Dorfen.

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