Lesermeinung:Jeder spielte und sang souverän

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Zur "Die Fledermaus" von Opera Incognita im Jakobmayer Dorfen:

Summa summarum lässt sich von der Inszenierung nur in Superlativen sprechen. Es gibt keinen Schwachpunkt von der Besetzung der Rollen her. Jeder spielte und sang souverän und trug so zum grandiosen Gesamterfolg bei. Man kann es kaum glauben, dass die Aufführung im Jakobmayer-Saal derartige Klasse erreichen kann.

In der Anfangsszene spürt man schon die Störungen der inneren Beziehungen des Herrn von Eisenstein und seiner attraktiven Frau Rosalinde, beide schauspielerisch und vom Gesang her hervorragend, gefolgt vom Liebhaber Alfons und der Hausangestellte, Adele, die mit Tricks die Annehmlichkeiten ihrer "Herrschaften" kennenzulernen versucht. Rosalinde und Adele: die eine mit kräftiger, voller Sopran-Stimme, die andere mit natürlichem und glockenreinem Klang in faszinierenden Koloratur-Höhen singend. Prinz Orlowski rundet die Sopranstimmen mit ihrer Mezzosopran-Lage mit füllender Stimme ab.

Faszinierend ist, dass immer mehr Mitwirkende aus Dorfen mitsingen und mitspielen, und zwar in einer professionellen Qualität, der keinerlei provinzieller Geruch anhaftet. Faszinierend auch, wie sich manche Sänger und Spieler zu Stammpersonal entwickeln.

Die Köpfe der Opera Incognita sind ehrgeizige Profis, die mit dem Förderverein Freunde des Jakobmayer begeisterte Unterstützer und erfahrene Kooperationspartner haben. In der professionellen und genialen Art, in der der Dorfener Musiker Ernst Bartmann und Regisseur Andreas Wiedermann ihre Arbeiten angehen, macht es den Darstellern großer und kleiner Rollen Spaß, ihr Bestes zu geben oder spielerisch, tänzerisch und im Chorgesang mitzuwirken. Das Orchester, das Bartmann als begleitender Pianist für seine Musik arrangiert, wird von der Anzahl der Musiker immer minimalistischer, was aber von der Klangfülle und vom Klangerlebnis gut hinzunehmen ist, wenn die Musik so klingt wie in Dorfen.

Rudolf Thalmeier, Dorfen

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