Am Unsinningen Donnerstag ist Dorfen im Ausnahmezustand. Die Kinder haben schulfrei, die Geschäfte sind geschlossen und Jung und Alt sind im weißen Nachtgewand, mit Zipfelmützen oder Schlafhauben, in der historischen Altstadt unterwegs. Die wird für die Menschenmasse rundum gesperrt, Autos haben an diesem Tag nichts im Zentrum zu suchen.
Beim Hemadlenzen-Umzug feiern die Dorfernerinnen und Dorfener sich selbst und ihre Stadt, den Fasching und das nahende Ende des Winters. Es ist ein traditionsreiche, weit und breit einzigartige Gaudi.
In diesem Jahr waren wieder 2000 bis 3000 Menschen dabei, als die Potentaten der Stadt, das Prinzenpaar Christian II. und Agnes I. und Bürgermeister Heinz Grundner abgeholt hatten und aus dem Rathaus beziehungsweise dem Turmstübchen im Unteren Tor durchs Fenster und über eine Leiter rauskommen mussten.
Dieses Jahr fand der Hemadlenzen-Umzug vergleichsweise früh statt. Der frühestmögliche Termin ist allerdings der 30. Januar. Es nieselte leicht, doch der Stimmung tat das keinen Abbruch. Der allgemeine Teil dauert etwa zwei Stunden, bis mittags war man durch. Viele gehen dann aber noch nicht heim und feiern weiter.