Stadtrat Dorfen:Feuerwehr und Hochwasserschutz

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Nach einem Starkregen 2022 war die Ortsdurchfahrt von Schwindkirchen massiv überschwemmt. Der Bau des neuen Feuerwehrhauses, das an der Straße ein Stück "flussaufwärts" geplant ist, soll das Gefahrenpotenzial auf keinen Fall vergrößern. (Foto: privat)

Beim Bau des dringend notwendigen Feuerwehrhauses in Schwindkirchen muss auch der ebenso wichtige Schutz vor Starkregenüberschwemmungen beachtet werden.

Von Florian Tempel, Dorfen

Erst im November hatte der Dorfener Stadtrat das Thema Feuerwehren auf dem Tisch. In den kommenden Jahren müssen mindestens 19,5 Millionen Euro - wahrscheinlich aber deutlich mehr - in den Neu- und Umbau mehrerer Feuerwehrhäuser sowie die Anschaffung neuer Feuerwehrfahrzeuge investiert werden. Das ist unstrittig notwendig, aber auch kostspielig.

Das Gleiche gilt für ein zweites aktuelles Thema, bei dem es um Vorsorge und Gefahrenabwehr geht: Eine Analyse des Sturzflutenrisikos hat gezeigt, dass in Dorfen 17 Siedlungsbereiche bei Starkregen von Überschwemmungen gefährdet sind. Dagegen etwas zu tun, ist ebenso dringend und kostenträchtig wie die Investitionen in die zehn freiwilligen Feuerwehren in Dorfen, mit fast 100 Quadratkilometern flächenmäßig eine ziemlich große Stadt.

Nun stand mit dem Neubau des Schwindkirchener Feuerwehrhauses ein Projekt auf der Agenda, bei dem zugleich auch die Hochwasserschutzproblematik eine wichtige Rolle spielt. Statt dem zu klein gewordenen Feuerwehrhaus am östlichen Ortsende soll ein neues am westlichen Ortseingang gebaut werden. Die Schwindkirchener Feuerwehr steht ganz oben in der Prioritätenliste des Feuerwehrkonzepts, weil auch das immer größer werdende Gewerbegebiet an der Auffahrt zur Isentalautobahn A 94 in ihren Einsatzbereich fällt.

Ein Bauplatz ist schon gefunden. Er liegt an der Staatsstraße noch ein gutes Stück vor dem eigentlichen Ortseingang. Es ist eine bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche, an der Straße gegenüber befinden sich die gepflasterten Stockschützenbahnen und das dazugehörige Vereinsheim des SC Schwindkirchen. Das 6300 Quadratmeter große Neubaugrundstück liegt aus Feuerwehr-Sicht optimal, wie Josef Wagenlechner (TEG), Feuerwehrreferent des Dorfener Stadtrats, ausdrücklich betonte. So gesehen ist der gefundene Platz für ein Feuerwehrhaus also ein Volltreffer.

Im August 2021 war im Ort Land unter, an Pfingsten 2022 schon wieder

Hochwasserreferent Gerald Forstmaier (GAL) wies jedoch ebenso deutlich auf einen anderen Aspekt hin: Der Neubau des Feuerwehrhauses mit einem großen gepflasterten Außenbereich verschlechtere die bestehende Situation bei Starkregenereignissen. Die Anwohner gerade im westlichen Bereich von Schwindkirchen sind leidgeprüft. Der Georgenbach ist hier schon mehrmals - und immer schlimmer - über seine Ufer getreten und hat im Ort Häuser überflutet. Die Lage hat sich offensichtlich durch den Bau der Isentalautobahn verschärft. Ende August 2021 war in Schwindkirchen an mehreren Stellen Land unter und an Pfingsten 2022 schon wieder.

Günther Drobilitsch (Landlisten) warnte, "man muss unbedingt beachten, dass keine Mehrbelastung entsteht". Forstmaier brachte deshalb den Antrag ein, dass die Regenrückhaltung beim neuen Schwindkirchener Feuerwehrhaus für ein sogenanntes 100-jähriges Regenereignis und somit erheblich größer als üblich dimensioniert werden müsse. Man sieht: So vieles hängt mit so vielem zusammen.

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