Fertigstellung im September:Decker feiert Richtfest

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Richtfest feiert die Firma Decker für ihren Neubau auf dem ehemaligen Meindl-Gelände, vorne links Firmenchef Robert Decker. (Foto: Renate Schmidt)

Auf dem ehemaligen Meindl-Gelände in Dorfen entsteht der neue Firmensitz mit 150 Arbeitsplätzen. Das Gebäude ist eine gewaltige Holzkonstruktion, wie es in Deutschland nicht viele gibt.

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Firma Decker errichtet in Orlfing auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Meindl ihren neuen Firmensitz. Am Donnerstag wurde Richtfest gefeiert. Das Gebäude erstreckt sich über vier Geschosse beziehungsweise 12 000 Quadratmeter. Neben Ausstellungsflächen der Firmen R+F und Ceraflex Großkeramik gibt es Büroflächen und moderne Arbeitsplätze im ersten Obergeschoss sowie Sozialräume und einen Gastrobereich im zweiten Obergeschoss. Das Gebäude wurde weitgehend aus Holz erbaut und ist damit nach Angaben von Firmenchef Robert Decker deutschlandweit eines der größten in dieser Bauweise.

"12 000 Quadratmeter sind alles andere als normal"

Decker ist bekannt als Bauträger und Produzent von modularen Bausystemen in Holzbauweise. 2018 hatte er das 21 Hektar große Gelände der 2016 stillgelegten Ziegelei Meindl in Orlfing erworben. Dort befindet sich bereits eine Produktionshalle seiner Tochterfirma Timber Homes, die Häuser in Modulbauweise fertigt. Im September soll auch der Firmensitz fertig gestellt sein und dann dorthin verlegt werden. Der Rohbau steht jetzt und angrenzend im Norden wächst bereits die nächste Produktionshalle in die Höhe, noch größer als die bisherige. Auf dem weitläufigen Gelände entstehen aber nicht allein Gewerbebauten, dort soll langfristig auch ein ganz neuer Stadtteil Dorfens errichtet werden.

Der neue Firmensitz liegt im Süden des Geländes, an der Staatsstraße nach Schwindkirchen. (Foto: Renate Schmidt)

Beim Richtfest erläuterte Decker die Gründe für den Wechsel des Firmensitzes nach Orlfing: Das Stammhaus reiche nicht mehr aus, derzeit seien die Mitarbeiter auf sechs weitere Büros verteilt. Decker und seine Tochterunternehmen sollen künftig unter einem Dach zusammengefasst werden. Davon verspreche er sich eine "ganz neue Dynamik".

Die Bauweise sei nachhaltig, erläuterte Decker. Auf der Fläche befand sich früher die sogenannte Lehmgrube der Ziegelei, eine Halle, in der Lehm gelagert wurde. Das Skelett dieser Halle habe man erhalten und ein Holzgebäude darum errichtet. Keller und Treppenhaus habe man in Beton erstellt. Ein Holzgebäude dieser Größenordnung sei nicht alltäglich, es habe die Statiker vor Herausforderungen gestellt und die Genehmigungsverfahren seien teilweise Pionierarbeit gewesen.

Im Erdgeschoss werde die Firma Richter und Frenzel eine große Bäderausstellung einrichten. Ebenfalls im Erdgeschoss wird Ceraflex Bayern ihre Fliesen präsentieren. Ceraflex Bayern ist eine Tochterfirma der Firmengruppe Decker. Deren Großformat-Keramikfliesen werden auch in den Badmodulen verbaut, die in die Wohnraummodule von Timber Homes eingesetzt werden.

Im ersten Obergeschoss sind Büroflächen für 80 Arbeitsplätze geplant. Vorgesehen sind dabei keine klassischen Schreibtischreihen, sondern Arbeitsplätze plus Sozialräumen, Sitzecken und Meetingflächen. Auf dem Dachgeschoss ist eine "Rooftop-Bar" geplant, wie Decker sie nannte. Diese Bar soll für die Allgemeinheit geöffnet sein, kündigte er an. Auf diesem Dachgeschoss fand auch die Richtfestfeier statt. Der weite Ausblick übers Isental ist beeindruckend, allein fünf Kirchtürme können die späteren Barbesucher von dort aus sehen.

Decker schwärmte von der großen Fläche, die künftig zur Verfügung stehe: "12 000 Quadratmeter sind alles andere als normal." Mit den Planungen habe er vor drei Jahren begonnen, vor einem Jahr war Baubeginn. "Es war eine spannende Zeit, denn das Material war extrem knapp." Teilweise habe er das Baumaterial in der Schweiz erworben: "Wenn die Schweiz mal etwas vergleichsweise günstig liefert, ist das schon ungewöhnlich."

Eine "ganz neue Dynamik" verspricht sich Robert Decker von der künftigen Zusammenarbeit unter einem Dach. (Foto: Renate Schmidt)

Der Unternehmer wies auch auf den Fortschritt der neuen Produktionshalle hin, wo bereits der zweite Bauabschnitt entsteht. Die erste Halle, in der die Timber-Home-Elemente produziert werden, sei lediglich als Provisorium gedacht gewesen, das sich nun schon über vier Jahre hinziehe. 35 Mitarbeiter sind laut Decker dort beschäftigt und man komme mit der Produktion kaum hinterher. Kurz vor dem Richtfest habe er einen weiteren großen Auftrag an Land gezogen: den Modulauftrag für eine Förderstätte für Menschen mit Behinderung.

Seine Mitarbeiter würden schon "darauf brennen", die neuen Räume kennenzulernen, sagte Decker. Ein wenig müssen sie sich noch gedulden, im September soll die Fertigstellung sein. Bis dahin kündigte er noch eine "fantastische und spektakuläre Fassade" an, die das Gebäude schmücken werde.

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