Dauerbaustelle:Abschließende Arbeiten an der Brücke in Dorfen

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Die B15-Brücke über die Isen in Dorfen ist so gut wie fertig. Noch fahren nur Baustellenfahrzeuge über sie, am Samstag soll sie für den Verkehr wieder frei gegeben werden. (Foto: Renate Schmidt)

Am Montag wurde die letzte Asphaltdeckschicht aufgebracht. Am kommenden Samstag soll der Abschnitt wieder für den Verkehr freigegeben werden, der dann wieder über die B15 durch die Stadt rollen kann und sich nicht mehr durch die Altstadt zwängen muss.

Von Thomas Daller, Dorfen

16 Monate nach der Sperrung der B15-Durchfahrt durch Dorfen und dem Beginn der Abrissmaßnahmen soll es nun endlich so weit sein: Die neue B15-Brücke über die Isen soll am Samstag, 1. Juli, wieder für den Verkehr freigeben werden. Das hat die ausführende Baufirma Züblin dem Staatlichen Bauamt Freising zugesichert. Am Montag ist die Asphaltdeckschicht, die sogenannte Feinschicht, auf der Brücke und den Zufahrten aufgebracht worden. Am Dienstag werden die Deckschicht in den Seitenstraßen aufgebracht. Bis Ende der Woche sollen noch Dehnungsfugen bei der Brücke eingebaut werden und die Fahrbahnmarkierung erfolgen. Dann sollen alle Sperrungen aufgehoben werden.

Es sind nur noch Restarbeiten, die diese Woche erfolgen sollen, sagte Christian Mattman, Bereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt. Sobald der Asphalt abgekühlt ist, soll noch eine gummiartige Bitumenmasse an beiden Brückenseiten aufgebracht werden. Dazu müssen mehrere Einschnitte erfolgen. Dann ist auch die Dehnungsfuge für das Bauwerk abgeschlossen und soll Temperaturschwankungen ausgleichen.

Der vorläufig letzte Arbeitsschritt: Die Asphalt-Feinschicht wird aufgebracht, zum 1. Juli soll die B15-Brücke in Dorfen wieder eröffnet werden. (Foto: Thomas Daller/oh)

Am Freitag will die Baufirma so weit sein, dass sie nur noch abbauen muss. Eine Uhrzeit sei von der Baufirma nicht genannt worden, sagte Mattmann, daher werde die Brücke "spätestens" am Samstag, 8 Uhr, für den Verkehr freigeben. Dann sollen auch fast alle Sperrungen aufgehoben werden. Nur die Mühlanger Straße und der Herzoggraben werden von der B15 auch noch nicht befahrbar sein, weil dort im Nachgang noch Pflasterarbeiten notwendig sind.

In der ersten Juliwoche sollen die Umleitungsschilder abgebaut werden. "Das kann einige Tage dauern", sagte Mattmann. Denn die großräumige Umleitung sei sehr vielteilig und entsprechend aufwendig zu demontieren. "Einige Schilder stehen auch entlang der Autobahn und da brauchen wir eine Genehmigung, damit wir sie sperren dürfen." Schließlich und endlich soll auch die Behelfsbrücke über den Isenflutkanal wieder abgebaut werden. Aber das sei nicht eilig, ein Termin stehe daher noch nicht fest.

Gefeiert wird nicht - "Ich denke, die Stadt ist einfach froh, dass wieder offen ist."

Eine feierliche Verkehrsfreigabe ist nicht geplant, zumindest nicht von Seiten des Staatlichen Bauamts: "Wir haben zwar das Mögliche getan, aber es gab so lange Verzögerungen. Das würde uns von der Öffentlichkeit falsch ausgelegt werden, wenn wir uns feiern ließen." Ob die Stadt Dorfen die Verkehrsfreigabe feiern wolle, bezweifle er: "Ich denke, die Stadt ist einfach froh, dass wieder offen ist."

Mattmann kündigte an, das Staatliche Bauamt werde im Laufe der Woche noch in einer Pressemitteilung das Ende der Bauzeit sowie die Verkehrsfreigabe offiziell bekannt geben und dabei auf die Verzögerungen eingehen, die die Bauzeit so verlängert haben.

Der größte Zeitverlust ist aus seiner Sicht durch den Untergrund entstanden: Zuerst beim Bau der Behelfsbrücke. Bei Testbohrungen hatte sich im Frühjahr 2022 herausgestellt, dass der Boden viel weicher und schlammiger war, als bei der Planung angenommen. Die Verankerung der Behelfsbrücke musste neu berechnet werden und auch auf die Statik hatte dies Einfluss.

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Das Gegenteil war dann beim Abriss des Brückenpfeilers in der Isen der Fall: Der Betonpfeiler der alten Brücke aus dem Jahr 1936 erwies sich als enorm hart, viel widerstandsfähiger als die Planer es kalkuliert hatten. Ein Bagger mit einem sogenannten Spechtaufsatz mühte sich Woche um Woche, um diesen harten Brocken zu zerbröseln. Als der Specht fertig war, wurde deutlich, dass der Zeitplan nicht mehr zu halten war. Eine Verkehrsfreigabe, wie angekündigt, Ende 2022, war nicht möglich. Im Frühjahr 2023 folgten weitere Verzögerungen, weil die Witterung bestimmte Bauabschnitte nicht zuließ. Im Juni 2023 sollte dann die Fertigstellung erfolgen. Auch dieses Ziel wurde knapp verfehlt.

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