Diesmal sind die Pflastersteine schuld:Weitere Verzögerungen beim Brückenbau in Dorfen

Lesezeit: 2 min

Das Nahwärmenetz der Stadtwerke Dorfen wird kontinuierlich ausgebaut - im Gegensatz zum Gasnetz, dessen Zeit ausläuft. (Foto: Stephan Görlich)

Das Anschlussstück bis zur Rosenaustraße sollte bis zum Ferienende fertig werden, bislang wurde mit den Arbeiten noch nicht einmal begonnen.

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Arbeiten an der B-15-Isenbrücke in Dorfen kommen erneut nicht wie geplant voran. Im Juni hatte das Staatliche Bauamt bekannt gegeben, dass der Zeitplan aus dem Ruder laufe, weil der Untergrund der Isen so hart sei, dass man Probleme mit dem Einbringen der Spundwände habe. Mit der Fertigstellung sei nicht mehr Ende 2022 zu rechnen, man werde die Arbeiten im Frühjahr 2023 fortsetzen müssen. Um dennoch rascher voranzukommen, so kündigte es das Staatliche Bauamt an, sollten die Straßenbauarbeiten im Umfeld der Brücke vorgezogen werden.

Im August sollten sie im südlichen Teil der Brücke zwischen der Kreuzung Rosenaustraße, Gartenstraße und Jahnstraße beginnen. Bis zum Ende der Sommerferien sollten sie soweit beendet sein, dass der Schulweg durchs Altöttinger Tor und über die Behelfsbrücke wieder baustellenfrei ist. Trotz dieser angekündigten Aufholaktion ist allerdings noch nichts geschehen.

Wie das Bauamt auf Anfrage am Montag erläuterte, hat die Stadt Dorfen erst am 12. August mitgeteilt, welche Pflastersteine dort verwendet werden sollen, sagte Pressesprecher Thomas Jakob. "Und erst dann konnten wir sie bestellen." Die Arbeiten sollen nun im Laufe dieser Woche beginnen. Darüber hinaus werde man nun doch nicht die Fernwärmeleitung in der Jahnstraße verlegen. "Die haben eine andere Lösung gefunden." Ziel sei weiterhin, diese Baustelle bis zum Schulbeginn abzuschließen. Falls dies nicht gelinge, werde ein Schulweg über die Rosenaukreuzung ausgeschildert. Falls die Kinder eine Abkürzung über den Käserweg und somit über die Baustelle nehmen sollten, liege dies "in der Verantwortung der Eltern".

Die gesamte Bauphase ist begleitet von Pleiten, Pech und Pannen

Die gesamte bisherige Bauphase war begleitet von Pleiten, Pech und Pannen. Vor dem Abriss der B-15-Brücke musste eine Behelfsbrücke für Fußgänger, Radfahrer, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste errichtet werden. Aber die Konstruktion der ursprünglichen Planung war nicht verfügbar, deshalb mussten andere Stahlträger verwendet werden, dazu musste man Planung, Gründung und Statik verändern. Das kostete bereits mehrere Wochen Zeit.

Auch beim Abriss der B-15-Isenbrücke gab es weitere Verzögerungen. Schwierigkeiten bereitete der harte Untergrund. Um die Spundwände dennoch in die nötige Tiefe einbringen zu können, musste auf ein alternatives Verfahren umgestellt werden. Das Staatliche Bauamt, das bis dahin stets betont hatte, dass man noch im Zeitplan liege, gab dann Mitte Juli bekannt, die Brücke werde nicht mehr in diesem Jahr fertig werden. Wie lange die Bauarbeiten im Frühjahr 2023 dauern werden, sei nicht absehbar.

Im Bereich der Baustelle verläuft ein wichtiger Schulweg

Allerdings hatte das Bauamt Mitte Juli auch angekündigt, dass es die Bauarbeiten südlich der Isenbrücke in den Sommerferien vorziehen werde, damit sie zum Ferienende abgeschlossen seien. Das ist nicht ganz unwesentlich, immerhin verläuft dort ein wichtiger Schulweg, der nicht von einer Baustelle unterbrochen werden sollte. Und die Behörde hatte betont, das in diesem Zeitfenster auch zu schaffen. Eine ambitionierte Herangehensweise, immerhin sollten in diesem Abschnitt der Gehweg verbreitert, der Radweg verlängert und die Fernwärmeleitung verlegt werden.

Die Stadtwerke Dorfen, die das Fernwärmenetz betreiben, sind ebenfalls von diesem Zeitfenster ausgegangen. Ein knapp 50 Meter langes Fernwärmerohr liegt seit Wochen neben der Straße, wo es eingebaut werden soll. Außerdem türmen sich etliche Kubikmeter Aushub der Brückenbaustelle auf der Straße. Ansonsten sind in diesem Abschnitt südlich der Brücke keinerlei baulichen Tätigkeiten zu bemerken. Die Stadtwerke, die nach eigenem Bekunden jederzeit bereit wären, die Rohre zu verlegen, wussten am Freitag nicht, warum sich der Bau verzögert und wann es nun losgehen soll. Auch die Stadt Dorfen hat man im unklaren gelassen, warum im südlichen Abschnitt nicht gearbeitet wird. "Wir haben nur den alten Kenntnisstand, dass die Baustelle bis zum Ferienende fertig gestellt wird", sagte Pressesprecherin Gudrun Gersbach.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: