Englschalking:Glas und Grün

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Die Sonne einfangen: Das Dach des südlichen Lernhauses wird mit Fotovoltaik-Modulen bestückt. (Foto: Stephan Rumpf)

Das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium soll ökologisch werden

Wenn für das neue Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium schon ein Stück vom Klimapark am Salzsenderweg abgezwackt wird, dann soll aber auch eine richtige Klimaschule gebaut werden: So hatte es die Bürgerversammlung Bogenhausen vergangenen Herbst gefordert, so beantragte es die Stadtratsfraktion Grüne/Rosa Liste diesen Winter. Alle Wünsche nach ökologischem Vorbildcharakter werden aber wohl nicht in Erfüllung gehen, wie aus der jüngsten Übersicht des Referats für Bildung und Sport (RBS) zur Münchner Schulbauoffensive hervorgeht.

Danach ist laut Baureferat derzeit geplant, das Dach des südlichen Lernhauses komplett mit Fotovoltaikmodulen zu pflastern und die Dächer der beiden anderen Lernhäuser extensiv zu begrünen. Eine Kombination, wie von den Grünen gefordert, sei technisch sehr anspruchsvoll, dafür seien bisher keine Lösungen auf dem Markt, erklärt das Baureferat. Hochbeete wiederum setzten ein begehbares Dach voraus, wofür Treppen, Absturzsicherungen, Rettungswege und eine Verstärkung der Statik nötig wären. Dies sei "nicht wirtschaftlich". Aufenthaltsflächen seien stattdessen auf dem Sockelgeschoss der Schule und dem Dach der Dreifachsporthalle geplant, 3900 Quadratmeter insgesamt. Auch begrünt werden sollen die Fassaden von Sockelgeschoss und Sporthalle - eine Fläche von 2400 Quadratmetern.

Zusätzliche Fahrradstellplätze in der Tiefgarage, wie von den Grünen vorgeschlagen, lehnt das Referat ab. Eine Vergrößerung der Garage koste nicht nur Geld, sie versiegle auch Flächen und sei unökologisch. Geplant seien auf Wunsch von Schulfamilie und Lokalpolitikern etwa 800 Radabstellplätze, davon knapp 300 in der Tiefgarage. Die Fahrradsatzung hingegen hätte nur 541 Abstellplätze vorgeschrieben.

Einem Schulgebäude in Holzbauweise erteilt das Baureferat eine Absage. Die Tragkonstruktion sei als Massivbau geplant, alles andere komme zu teuer und werde vom Brandschutz her problematisch. Holz sei in den Fassaden und im Innenausbau vorgesehen. Nicht ganz so exzellent wie in der Grünen-Vorstellung wird auch der Niedrigenergiestandard ausfallen: Der KfW-Standard 40 lasse sich nur auf Wohngebäude anwenden, erklärt das Baureferat, den Standard 55 aber werde man in Verbindung mit der geplanten Fernwärmeversorgung erfüllen.

© SZ vom 14.06.2019 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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