Eisbar im Bayerischen Hof:Fast wie in Kitzbühel

Bei Lounge-Musik und heißen Getränken kann man sich an der Eisbar im Bayerischen Hof die Kälte versüßen. In diesem Jahr ist die Bar aber erstmals nicht aus Eis - sondern aus Plastik.

Philipp Crone

Die Täuschung ist perfekt. Im letzten blauen Licht des Abends und im gelben Schein der Münchner Skyline liegt die Terrasse des Bayerischen Hofes halb im Dunkeln. Hier oben leuchten nur ein paar Kerzen und Kaminfeuer zwischen Strandliegen, Heizpilzen und den blau schimmernden Eisblöcken der neu eröffneten "Eisbar". Loungemusik dudelt um die knapp einhundert Gäste herum, die sich mit einem "Hot Mai Thai" aufwärmen und angeregt Small-Talk-Atemwölkchen ausstoßen. Aber niemand merkt etwas.

Eisbar-Chef Tobias Schachermayr vor seinem kühlen Arbeitsplatz. (Foto: Foto: Robert Haas)

Dabei müssten einen die Barhocker stutzig machen, deren Sitzflächen sind auch aus Eis - aus Plastikeis. "Es hat uns in den vergangenen drei Jahren so viel Energie gekostet, die abgetaute Eisbar immer wieder neu zu beschneien, dass wir uns jetzt für Plastik entschieden haben", sagt Innegrit Volkhardt vom Bayerischen Hof. Die Gäste stört's nicht, es merkt gar keiner. Wichtiger ist eh die echte Kälte. Ein Gast sagt: "Sternenhimmel und Minusgrade, da spürt man die Natur." Das Personal muss sich an die tiefen Arbeitstemperaturen noch gewöhnen. Ab und zu fällt ein Cocktail-Eiswürfel auf den Boden. Glücklich, wer in solchen Momenten gerade vorbeischlendert. Denn dann knirscht es sogar unter den Schuhen - fast wie in Kitzbühel.

© SZ vom 05.12.2008/wib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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