Zornedinger Ideensammlung:Freie Fahrt für Fantasien

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Dass am Zornedinger Bahnhof mehr Fahrradstellplätze her müssen, ist allen klar. Wo diese untergebracht werden, indes noch völlig offen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Gemeinde stellt erste Entwürfe zur Umgestaltung des Bahnhofsplatzes vor

Von Andreas Junkmann, Zorneding

So ein bisschen geht es den Zornedinger Gemeinderäten wie kleinen Kindern: Ist die Vorfreude auf etwas besonders groß, dann malt man vorab schon mal ein Bild davon. Im Fall der anstehenden Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes samt Kiosk hat zwar niemand im Rathaus den Wachsmalstift gezückt, aber drei Planungsvarianten geben bereits einen ersten Vorgeschmack darauf, in welche Richtung das Vorhaben gehen könnte. Noch ist nichts entschieden, denn der Entwurf steht und fällt mit dem zentralen Gebäude, für das die Bahn allerdings noch keinen genauen Plan vorgelegt hat. Rund herum haben die Planer der Gemeinde aber bereits ihren Gedanken freien Lauf gelassen.

Zentraler Punkt in den jeweiligen Entwürfen, die Bürgermeister Piet Mayr (CSU) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates vorstellte, ist eine deutliche Erhöhung der Fahrradstellplätze. Derzeit gibt davon etwa 200 Stück, diese Zahl soll je nach Variante aber auf 300 bis 330 anwachsen. Das deckt sich auch mit einem Antrag, den die Freien Wähler unabhängig davon im Gremium gestellt hatten. Wie Fraktionsvorsitzender Wilhelm Ficker erläuterte, würde man sich eine Erweiterung der Stellflächen samt Beleuchtung auf der Nord- und Südseite des Bahnhofs wünschen. "Die jetzigen Fahrradständer sind einem furchtbaren Zustand", so Ficker, der zudem kritisierte, dass die Räder zu dicht gedrängt stehen würden und das Abschließen nur schwer möglich sei.

Wie man dem Problem Herr werden will, müssen die Gemeinderäte dann entscheiden, wenn ein genauer Plan der Deutschen Bahn für das Bahnhofsgebäude vorliegt. Eines ist aber jetzt schon klar: Viel Platz für zusätzliche Fahrradständer steht nicht zur Verfügung, weshalb im Gremium bereits über den Bau von doppelstöckigen Varianten diskutiert wurde.

So frei wie bei den Fahrradständern wird man beim Bahnhofsgebäude - das neben einem Kiosk auch Unterstellräume und Toiletten beherbergen soll - nicht sein. Das liegt daran, dass das Haus eines von bundesweit nur zwei Modellprojekten der Bahn ist und man deshalb auf die Planung wenig Einfluss hat. "Wir sind sehr gespannt darauf, welches Gebäude von der Bahn entworfen wird", so Bürgermeister Mayr. Die restliche Umgestaltung werde sich dann daran orientieren. Dazu zählen neben Anzahl und Lage der Fahrradständer auch eine mögliche Terrasse mit Sitzgelegenheiten und die Ausgestaltung der Grünanlagen. Zudem sollen auch weitere Parkplätze für Autos entstehen, wie viele genau, ist aber ebenfalls noch offen.

Dass es in Zukunft jedoch deutlich mehr werden müssen, darauf wies der Rathauschef bereits eindringlich hin. Da die Gemeinde Zorneding im Zuge der zweiten S-Bahn-Stammstrecke zu einem sogenannten Expresshalt werden soll, befürchtet Mayr deutlich mehr Fahrgäste aus den umliegenden Gemeinden. Dafür allerdings würden die vorhandenen Parkplätze - selbst nach der anstehenden Umgestaltung - bei weitem nicht ausreichen. "Darüber werden wir noch einmal eine Diskussion führen müssen", so der Bürgermeister, der sich als Lösung ein Parkhaus vorstellen könnte.

© SZ vom 02.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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