Wahl in Markt Schwaben:Keine Empfehlung für Bürgermeisteramt

Markt Schwabens Freie Wähler unterstützen weder den SPD-Kandidaten noch die CSU-Bewerberin für die Stichwahl.

Karin Kampwerth

Markt Schwaben - Magdalena Föstl (CSU) und Georg Hohmann müssen bei der Entscheidung um das Bürgermeisteramt ohne Unterstützung der Freien Wähler (FW) in die Stichwahl am 27. März gehen. Nach dem Scheitern ihres Kandidaten Joseph Riexinger, der am vergangenen Sonntag im ersten Wahlgang lediglich auf 15,1 Prozent der Stimmen gekommen war, hält sich die politische Gruppierung aus der Neuauflage des Wahlkampfes raus. "Es wird ganz sicher keine Wahlempfehlung geben", sagte zweiter Bürgermeister Bernd Romir, der zur Zeit die Geschäfte im Rathaus führt.

Romir begründete das mit der Tradition der Freien Wähler. Sich für keinen der verbleibenden Kandidaten auszusprechen, sei quasi im Selbstverständnis festgelegt, so Romir. Dass er genauso wie Riexinger ablehnt, sich persönlich auf Föstl oder Hohmann festzulegen, sieht der FW-Fraktionssprecher im Gemeinderat nicht als Widerspruch an. Mit der Zurückhaltung wolle man die eigenen Wähler in ihrer persönlichen Urteilsfindung bestärken. "Die Wähler sind mündig genug, eine eigene Entscheidung zu treffen", sagte Romir. Gleiches hatte Joseph Riexinger noch am Wahlabend betont. Einig sind sich die Freien Wähler auch darin, dass sie ihre Unterstützer aber auffordern, sich an der Stichwahl zu beteiligen.

Dennoch ist eher davon auszugehen, dass Markt Schwabens Freie Wähler zum SPD-Bewerber Hohmann tendieren. Alleine schon deshalb, weil sich die Gruppierung während des zurückliegenden Wahlkampfes mit Föstl angelegt hatte. Diese habe in ihrem Auftreten übertrieben, weil sie sich auf ihren Flyern und Plakaten als "Bürgermeisterin mit Herz" bezeichne, so die Anwürfe. Bei den Freien Wähler hatte man befürchtet, dass die Markt Schwabener den Slogan so verstehen würden, als kandidiere eine bereits amtierende Rathauschefin. Zwar hatte man schnell wieder Frieden geschlossen. So richtig warm wurde die beiden Kontrahenten aber nicht miteinander - wohl auch, weil Föstl und Riexinger gleichsam um die Gunst im konservativen Lager buhlen mussten.

"Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte", war einer der Erklärungsversuche des zweiten Bürgermeisters für den überraschend deutlichen Erfolg des SPD-Kandidaten, der im ersten Wahlgang mit 46,9 Prozent der Stimmen klar vor Föstl (38,0 Prozent) lag. Noch mehr geht Romir aber davon aus, dass Homann aufgrund seiner beruflichen Vita die Nase vorn gehabt habe.

Der 59-Jährige ist Mathematiker und war lange Zeit als Projektmanager mit hoher Personal- und Finanzverantwortung bei Siemens beschäftigt. Seine Verbundenheit zu Markt Schwaben hat Hohmann mit sozialem Engagement im Mentoringprogramm für benachteiligte Hauptschüler sowie im Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt unter Beweis gestellt. "Das zeigt, dass der Bekanntheitsgrad für das Bürgermeisteramt keine große Rolle gespielt hat", resümierte Romir.

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