Partnerschaft mit Allauch:"Lauter Höhepunkte"

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Ursel Franz hat viele schöne Erinnerungen an die Zeit mit den französischen Freunden. (Foto: privat/oh)

Seit 40 Jahren pflegt Vaterstetten mit seiner französischen Partnerstadt eine intensive Freundschaft. Sogar Ehen zwischen den beiden Kommunen sind dabei entstanden

Interview von Carolina Divertito, Vaterstetten

Seit 40 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Vaterstetten und Allauch. Am Abend des 29. April wird sie gefeiert - mit einem provenzalischen Buffet, kurzen Vorträgen über Allauchs Kultur und die Aktivitäten des Vereins und natürlich mit vielen Gesprächen. Die Vorsitzende des Vereins "Partnerschaft mit Allauch", Ursel Franz, blickt auf die lange gemeinsame Zeit zurück.

SZ: Frau Franz, wie ist es denn zur Partnerschaft zwischen Vaterstetten und Allauch gekommen?

Ursel Franz: Studienrat Franz Werner vom Humboldt-Gymnasium in Vaterstetten hatte in seiner Klasse französische Schüler, mit deren Familie er sich anfreundete, und was ihn auf die Idee brachte, wie schön doch eine Partnerschaft mit einer Stadt in Frankreich wäre. Er fragte diese Familie um Rat, wer in Frankreich daran interessiert sein könnte. Die Antwort war: "Unsere Mutter lebt in Marseille, sie kennt Gott und die Welt, wir fragen sie einmal." Und diese Mutter, Frau Bost, sagte: "Allauch ist bestimmt interessiert." Und das war tatsächlich der Fall!

Was waren die schönsten Erlebnisse, die Sie mit dieser Partnerschaft verbinden?

Das ist natürlich schwer zu sagen. Wir haben unzählige interessante Ausflüge miteinander gemacht, wir haben wunderschöne Feste gefeiert, es sind etliche Ehen entstanden zwischen Allauch und Vaterstetten... Es gab so viele Höhepunkte, man kann gar nicht sagen, was am schönsten war. Es macht jedes Mal großen Spaß und es ist jedes Mal wieder anders. Die Gastfreundschaft der Franzosen ist - genau wie bei uns - sehr groß, und es ist eine tiefe Freundschaft in den vierzig Jahren entstanden.

Sie haben Ausflüge erwähnt. Können Sie ein paar Beispiele nennen?

Wenn wir im Juni nach Frankreich kommen, dann fahren wir beispielsweise immer auch zu den die Lavendelfeldern in Valensole. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, die unendlichen Weiten der blühenden Lavendelfelder zu erleben und viel über den Lavendel und seine Verarbeitung und Nutzung zu erfahren. Natürlich ist auch das Meer immer ein beliebtes Ausflugsziel, da gibt es so viele Buchten und kleine Orte, die zu besuchen sich lohnt. Und ein Highlight ist eine Bootsfahrt an den Calanques entlang, diese Felsenküste bei Marseille mit herrlichen kleinen Badebuchten, die man nur mühevoll erwandern kann. Dann gibt es auch noch den Ort Les Baux-de-Provence mit den eindrucksvollen Carrières de Lumière. Das sind kolossale Kalksteinbrüche mit einer einzigartigen Multimediaausstellung: Riesengroße berühmte Gemälde großer Künstler werden dort an die Steinwände projiziert bei klassischer Musik - ein unbeschreibliches Erlebnis. Diesen Ausflug möchte man am liebsten jedes Jahr aufs neue machen, weil auch immer andere Künstler gezeigt werden. Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist auch Aix-en-Provence, eine wunderbare Stadt gar nicht weit von Allauch entfernt. Sie sehen, ich komme ins Schwärmen, ich könnte so viel erzählen, was wir in 40 Jahren erlebt haben, da bräuchte man einen ganz großen Artikel.

Gab es denn auch Probleme mit den französischen Freunden, die man überwinden musste, oder Missverständnisse?

Nichts das erwähnenswert wäre. Ich selber bin jetzt 26 Jahre im Organisationskomitee, es ist immer alles gut gelaufen, sonst hätten wir nicht 40 Jahre miteinander verbracht. Und bei so vielen ehrenamtlich Engagierten in Vaterstetten und Allauch sehe ich der Zukunft optimistisch entgegen!

Z usammen mit der VHS Vaterstetten feiert der Partnerschaftsverein das Jubiläum in den VHS-Räumen an diesem Freitag, 29. April. Beginn ist um 19 Uhr.

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