Ja, die Inzidenzen sind hoch wie nie und die Regeln immer noch sehr streng - doch ganz auf Kultur verzichten müssen die Menschen im Landkreis Ebersberg nicht. Denn dank neuer Formate im Stream und großer Vorsichtsmaßnahmen bei Präsenzveranstaltungen ist doch das ein oder andere möglich. Vor allem Musik in allen erdenklichen Spielarten ist in den kommenden Tagen geboten.
Die wilden 70er in Wort und Ton
Gleich an diesem Mittwoch, 9. Februar, bietet die Gemeindebücherei Vaterstetten online eine musikalische Lesung über die "lebhaften 70er-Jahre" an. Die Schauspielerin und Regisseurin Bina Schröer aus der Gemeinde Baiern beschäftigt sich ernst, aber auch humorvoll mit den 70ern in der Literatur und Kunst. Stimmgewaltig liest sie Texte von Günther Grass, Alice Schwarzer, Kai Hermann, Horst Riek, Hape Kerkeling und vielen weiteren Autoren. Musikalisch begleitet wird sie von ihrem Mann Emanuel Dürr, der Lieder von Reinhard Mey, Juliane Werding, Pink Floyd und anderen vorträgt. Die Lesung ist kostenlos, eine Anmeldung über die VHS unter www.vhs-vaterstetten.de allerdings erforderlich. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Tanzende Tiere
Eine "Andacht zur Marktzeit" mit bildender Kunst, Tanz, Wort und Musik in Vaterstettens Pfarrkirche gibt es am Donnerstag, 10. Februar, um 10.15 Uhr. Diesmal sind als besondere Gäste der Baldhamer Künstler Steffen Schuster mit seinen Skulpturen sowie die Tänzerin Bettina Hermann geladen. Außerdem werden die hervorragenden Flötisten Katalin Remitzky und Miroslav Dimitrov zusammen mit der Kirchenmusikerin und Initiatoren der Konzertreihe Beatrice Menz am Klavier Werke von Domenico Cimarosa, Franz Doppler und Antonio Vivaldi musizieren. Das Thema am kommenden Donnerstag lautet: "Tanzende Tiere - Geschöpfe Gottes". Der Eintritt zu der kulturellen halben Stunde parallel zum Wochenmarkt ist frei. Spenden für die Künstler und zur Erhaltung der Konzertreihe werden aber herzlich erbeten. Es gelten die 3-G-Regel und die FFP2 -Maskenpflicht.
Kreative Klangcollagen
Eine Art "Nachspiel" zum Ebersberger Jazzfestival 2021 kann man am Donnerstag, 10. Februar, im Livestream aus dem Alten Kino erleben: den Sänger Kilian Sladek mit seinem Quartett. Der Münchner gilt als großes Talent, sieht sich aber eher als Instrumentalist, denn als Interpret von Texten. Mit seinen kreativen Klangcollagen hat er im vergangenen Jahr den Nachwuchs-Wettbewerb des Bayerischen Jazzverbandes gewonnen. Wer nach Abwechslung und Ungewöhnlichem sucht, der fährt mit Kilian Sladek genau richtig. Inspiriert durch seine Mitgliedschaft in kreativen jungen Ensembles wie dem Bundesjazzorchester oder der Bayerischen Chorakademie hat der Bandleader die traditionelle Sichtweise auf das Instrument "Stimme" schon lange abgelegt. Er setzt sie eher lautmalerisch oder scattend ein und zeigt damit ein großartiges Gefühl für Stimmungen, Steigerungen, Rhythmen und Interplay. Sein Quartett Fragments verwebt auf unkonventionelle Art die Klänge von Stimme und Instrumenten und führt die Tradition des Scat-Singens mit pop- und weltmusikalischen Klangfarben fort. Zum Line-up gehören Theodor Kollross (piano), Munguntovch "Tovcho" Tsolmonbayar (bass) und Alexander Petri (drums). Der Livestream beginnt um 20.30 Uhr auf alteskino.tv. Dort sind am selben Abend auch die Tickets erhältlich. Die Plattform geht um 20.15 Uhr online.
"Betreutes Trinken" startet wieder
Die monatliche Lesereihe im Theater Wasserburg unter der Leitung von Nik Mayr wird in dieser Spielzeit ab Februar wieder angeboten. Jedes Mal wird unter dem Motto "Betreutes Trinken" ein anderes Werk abseits der Bühnenliteratur ausgesucht, um gemeinsam mit den Zuhörern in der Theaterbar Helmut zum Weiterdenken und Diskutieren über Grundfragen unserer Gegenwart anzuregen. Den Auftakt bildet am Donnerstag, 10. Februar, um 20 Uhr die Gesprächsaufzeichnung "Alle sind so ernst geworden" von Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre. Nik Mayr liest diese Unterhaltung der beiden Schriftsteller gemeinsam mit Carsten Klemm. Das "Betreute Trinken" wird an den Donnerstagen 17. März und 7. April fortgesetzt. Karten sind online erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Derzeit gilt im Theater die 2-G-Plus-Regelung. Geboosterte sind von der Testpflicht befreit, doppelt Geimpfte und Genesene brauchen einen tagesaktuell gültigen, negativen Test.
Buntes Stelldichein mit pfiffigen Melodien
Schon zum zweiten Mal macht die Musikschule Vaterstetten nun aus der Not eine Tugend, indem sie ihr beliebtes Faschingskonzert in den digitalen Raum verlegt. Am Sonntag, 13. Februar, um 15 Uhr gibt es das Musikfest über Zoom zu erleben. Hier treten die jüngsten Musiktalente in Kostümen auf - ein farbiges und buntes Stelldichein mit pfiffigen Melodien, bei dem auch Toni Musikus, das Maskottchen der Musikschule Vaterstetten, nicht fehlen darf. Weitere Infos zum Programm und den Zugangslink gibt's online.