Vaterstetten/Haar:Entscheidung über Haarer Realschule

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In der Realschule Vaterstetten soll ein Anbau mehr Platz bieten, erst im April war dafür Richtfest. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Sollte sich der Gemeinderat für das Projekt entscheiden, hätte das auch im Landkreis Ebersberg Auswirkungen

Es wird spannend: Am Donnerstag, 31. Mai, steht im Haarer Gemeinderat der geplante Schulcampus auf der Tagesordnung - und es wird auch die Entscheidung fallen, ob sich Haar auf den Bau einer Realschule sowie einer Fach- und Berufsoberschule einlässt oder nicht. Diese Entscheidung hätte auch Auswirkungen auf den Landkreis Ebersberg. Zum einen würde die ständig überbelegte Realschule Vaterstetten durch einen Neubau in Haar entlastet, zum anderen stünde dann aber wohl auch der Austritt der Gemeinde Haar aus dem Vaterstettener Realschulzweckverband an. Möglicherweise müsste der Zweckverband in diesem Fall einen Millionenbetrag an die Gemeinde auszahlen.

Der Haarer Gemeinderat ist bei der Frage des Schulneubaus vor allem wegen des von der Gemeinde geforderten Anteils an der Finanzierung gespalten. Während Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) darauf pocht, dass der Schulbau für die Gemeinde "finanzierbar" sein muss und angesichts der finanziell angespannten Lage auf die Bremse tritt, fordert die CSU ein Bekenntnis zu der Investition. Weil auch der Münchner Landrat Christoph Göbel (CSU) auf ein solches pocht und der Kreisbauausschuss ihn darin einstimmig unterstützt, steht die Gemeinde Haar nun unter Druck.

Mit welcher konkreten Beschlussempfehlung Bürgermeisterin Müller in die Sitzung gehen will, lässt sie auf Anfrage offen. Allerdings signalisiert sie, auf die Befürworter eines Schulbaus zugehen zu wollen. Sie sei "grundsätzlich" natürlich für Schulbauten, sagt Müller, die vor ihrem Amtsantritt als Lehrerin arbeitete und immer wieder gerne betont, dass es nichts Schöneres gebe, als in ihrer Funktion als Bürgermeisterin eine Schule bauen zu können. Diese Haltung werde sich in ihrer Beschlussvorlage widerspiegeln, sagt Müller.

Die Diskussionen über die Notwendigkeit einer weiteren Realschule im Münchner Osten dauern schon lange an. Bereits 2002 hatte der Rektor der Realschule Vaterstetten auf die schwierige Situation in seiner Schule hingewiesen, die auch von knapp 200 Schülerinnen und Schülern aus Haar besucht wird. Immer wieder lösten Anbauten das Problem kurzfristig, auch derzeit wird an einer Schulerweiterung in Vaterstetten gebaut. Dass es längerfristig sinnvoll wäre, eine eigene Schule zu bauen, schlug die CSU-Fraktion im Münchner Kreistag 2011 vor. Anfang 2015 stimmte das Kultusministerium den Plänen grundsätzlich zu. Derzeit ist geplant, auf einem gemeinsamen Campus auch eine Fach- und Berufsoberschule zu errichten.

© SZ vom 30.05.2016 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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