Vaterstetten:Bus nach Parsdorf und Grub kann weiter fahren

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Bus-Pendler können sich freuen - und weiter mit dem 452-er nach Parsdorf und Grub fahren. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Firmen beteiligen sich am Betrieb der Linie 452

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Die Busverbindung zwischen Vaterstetten, Parsdorf und Grub bleibt bestehen. Der Gemeinde ist es in den vergangenen drei Monaten gelungen, Firmen aus dem Parsdorfer Gewerbegebiet als Sponsoren zu gewinnen. Zumindest für die kommenden zwei Jahre ist der Betrieb der Linie, die von 340 Personen täglich genutzt wird, nun gesichert.

Noch vor drei Monaten hatte es so ausgesehen, als ob für den 452-er endgültig Endstation sei. Weil die 1997 eingerichtete Buslinie inzwischen auch andere Firmen im alten und neuen Gewerbegebiet mitversorgt, wollte der bisherige Hauptfinanzier, der Möbelkonzern Segmüller, die Kosten nicht mehr alleine tragen und hatte daher seine finanzielle Beteiligung drastisch zurückgefahren. Daraufhin hatte der Betreiber der Linie, die Firma Larcher, mitgeteilt, dass, um ohne die Zuwendungen von Segmüller kostendeckend zu sein, die Zahl der Fahrten um gut ein Drittel reduziert, einige Haltestellen gestrichen und statt Stundentakt ein 80-Minuten-Takt mit dreistündiger Mittagspause eingerichtet werden müssten.

Dies wollte die Mehrheit im Gemeinderat auf jeden Fall verhindern. Im Juni wurde beschlossen, einen Defizitausgleich von 119 345 Euro zu gewähren. Gleichzeitig gab es auch heftige Kritik an der Verwaltung, vor allem an Bürgermeister Georg Reitsberger (FW). Besonders aus den Fraktionen von CSU und SPD kam der Vorwurf, man hätte früher auf die schon länger bekannte Absicht Segmüllers reagieren müssen, seine Beteiligung einzuschränken.

Inzwischen hat man das im Rathaus aber offenbar nachgeholt. "Wir haben in der Ferienzeit mit den Firmen verhandelt und Beiträge erbettelt", fasste Bauamtsleiterin Brigitte Littke auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend zusammen. Insgesamt 17 Betriebe im alten und neuen Gewerbegebiet hätten ihre Beteiligung zugesagt, 15 bereits eine Vereinbarung unterzeichnet. Die übrigen beiden hätten mündlich zugesagt, Littke rechnet mit einer Vertragsunterzeichnung in der kommenden Woche. Insgesamt seien die Zusagen 233 388 Euro pro Jahr wert, die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Ganz reicht das Geld indes nicht, die Kosten liegen bei rund 280 000 Euro pro Jahr. Durch eine Reduzierung der Fahrten zwischen den Bahnhöfen Baldham und Vaterstetten könne man aber rund 40 000 Euro sparen. Für die Pendler soll dies kaum Auswirkungen haben, wenn man die Fahrzeiten der Linie 451 entsprechend anpasse, so Littke. Das verbleibende Defizit von 18 000 Euro würde dann die Firma Larcher übernehmen.

Die nun geschlossene Vereinbarung sei "eine tolle Leistung der Verwaltung", lobte Sepp Mittermeier (SPD). Er gab aber auch zu bedenken, dass man das Ergebnis schneller und vor allem billiger hätte haben können: "Die 120 000 Euro hätten wir uns sparen können." Mittermeier mahnte an, dass man in den kommenden zwei Jahren "dran bleiben und eine tragfähige Lösung finden" müsse. Der Bürgermeister sicherte zu, dass die Gemeinde aus den Erfahrungen gelernt habe. "Es hat sich gezeigt, dass es keine Einsparmöglichkeit bei den Bussen gibt."

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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