Störche in Markt Schwaben:Liebesgeklapper auf dem Schulhausdach

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Die Störche sind zurück: Nach einem Jahr Pause hat sich wieder ein Pärchen in der Gemeinde niedergelassen.

Von Karin Kampwerth, Markt Schwaben

"Das ist die große Liebe", davon ist Richard Straub überzeugt und klingt selber heiter, denn das Glück, von dem der Kreisvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz schwärmt, ist nicht nur auf das Storchenpaar bezogen, das in dieser Woche in Markt Schwaben eingeflogen ist.

Von Glück können auch Markt Schwabener selber sprechen, dass der Horst auf dem Alten Schulhaus wohl wieder zu einer Storchenkinderstube wird. Denn im vergangenen Jahr sind die Vögel ausgeblieben, weil an dem Gebäude unter ihnen umgebaut und gewerkelt wurde. Das war nach 19 Jahren das erste Mal, dass in Markt Schwaben keine Störche beobachtet werden konnten. Ein verwaister Horst aber, sagt Straub, könne dann schnell zur Dauereinrichtung werden.

In Markt Schwaben ist die schnelle Wiederansiedlung der prächtigen Zugvögel augenscheinlich gelungen. "Die beiden sehen aus, als ob sie bleiben wollten", sagt Straub - und die Familiengründung haben sie auch schon eingeleitet. Ob allerdings schon Eier im Horst liegen, sei nicht zu erkennen. Zu Straubs Bedauern funktioniert derzeit auch die Live-Übertragung mithilfe der am Horst installierten Kamera noch nicht. Zunächst muss noch ein neuer Rechner angeschafft werden. Wer die Störche dennoch beobachten will, kann das im Internet aber über die Webcam, die alle elf Sekunden aktualisierte Bilder liefert.

Der erste, der das Pärchen in Markt Schwaben entdeckt hat, sei übrigens Altbürgermeister Bernhard Winter gewesen. "Er hat mich angerufen und mir erzählt, dass auf den Zinnen des Wasserturms Störche sitzen und klappern", sagt Straub. Die Tiere seien allerdings nicht beringt, weshalb er über die Herkunft nichts sagen kann.

Am liebsten wäre es Straub, wenn es sich um Neubürger, also um Zugvögel, handelt und nicht um Nachkommen der Forstinninger Storchenfamilie, die im Moos rund um die Gemeinde überwintert hat. Die Nachbarn dürfen sich im übrigen in diesem Jahr in ein gemachtes Nest setzen. An diesem Wochenende flicht Straub gemeinsam mit Richard Hörl den Horst, der auf einer speziellen Halterung dann auf einen Mast gesetzt wird, wie er sonst für den Bau von Windrädern verwendet wird. Am Montag soll der Mast angeliefert und der Horst aufgesetzt werden, damit auch die Forstinninger Störche ihre Frühlingsgefühle ausleben können.

Beobachten kann man die Störche unter www.storch-in-bayern.de

© SZ vom 20.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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