Sitzung in Zorneding:Mayr in der Mangel

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Gemeinderäte wollen Antworten zu Straßenumbau in Pöring

Von Andreas Junkmann, Zorneding

Die Kreuzstraße in Pöring nach dem Umbau, über den sich einige Gemeinderatsmitglieder mehr Informationen gewünscht hätten. (Foto: FDP Zorneding/oh)

Knapp eine Stunde war bereits vergangen, ehe sich die Zornedinger Gemeinderäte am Donnerstagabend mit den eigentlichen Themen der Sitzung beschäftigen konnten. Grund war eine teils hitzig geführte Diskussion im Vorfeld, bei der sich Bürgermeister Piet Mayr (CSU) einiges an Kritik anhören musste. Thema war erneut der Umbau der Kreuzstraße in Pöring, jener Straße vor der dortigen Grundschule, die während der Sommerferien von einem verkehrsberuhigten Bereich in eine normale Straße umgewandelt wurde. Seither ist dort tagsüber Tempo 30 erlaubt, sonst 50 Stundenkilometer.

Mayr musste sich dazu einer Vielzahl von Anfragen aus den Reihen der Grünen, der Freien Wähler und der FDP stellen. Zuvor ließ er aber seinerseits Dampf ab: "Es hat mich sehr befremdet, dass die Diskussion über Facebook geführt und nicht an die Verwaltung herangetragen wurde", so Mayr. Losgetreten wurde die Debatte zunächst in einer Zornedinger Gruppe, später meldete sich auch die FDP in dem Sozialen Netzwerk zu Wort. Dabei ist Mayr nach Meinung vieler Gemeinderäte an diesem Hergang nicht ganz unschuldig. Sie kritisieren, dass der Umbau vorher nicht im Gremium diskutiert worden ist. "Bei so einer sensiblen Stelle erwarte ich, dass der Gemeinderat darüber informiert wird", sagte Helmut Obermaier (Grüne). Tatsächlich wurde der Umbau der Straße zwar in der Fraktionsleitersitzung angesprochen, eine Diskussion im Bauausschuss hatte es aber davor aber nicht gegeben.

Auf eine Anfrage der Freien Wähler zu den Kosten der Maßnahme, nannte Mayr nun auch erstmals konkrete Zahlen. Man rechne aber mit Baukosten in Höhe von 120 000 Euro, zuzüglich 7000 Euro für die Planung.

Bei der Sitzung am Donnerstag bekräftigte der Rathauschef trotz aller Kritik die Alternativlosigkeit der Umbaumaßnahme. Mayr bestätigte das, was das Ebersberger Landratsamt in dieser Woche bereits auf Anfrage der SZ mitgeteilt hatte: Eine Spielstraße in diesem Bereich war unzulässig und hätte gar nicht erst ausgewiesen werden dürfen. Das habe eine Verkehrsschau mit Landratsamt und Polizei im Oktober vergangenen Jahres ergeben. "Wenn bekannt wird, dass etwas rechtswidrig ist, dann muss ich handeln. Das ist meine Pflicht als Bürgermeister", so Mayr.

Die Gemeinde wolle nun alles dafür tun, die Stelle vor der Grundschule so sicher wie möglich zu gestalten. So sind neben sogenannten elektronischen Zeigefingern auch regelmäßige Geschwindigkeitsmessungen geplant. Zudem sollen auf der Fahrbahn die Schriftzüge "Bus" und "Schule" angebracht werden. Ein Spiegel an der neuen Bushaltestelle soll den Kinder außerdem das Überqueren der Straße erleichtern.

© SZ vom 28.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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