Schulneubau in Markt Schwaben:66,6 statt 70,8 Millionen Euro

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So soll der Neubau des Schulzentrum Markt Schwaben einmal aussehen. (Foto: Visualisierung: puppendahlarchitektur)

Die neue Grund- und Mittelschule wird offenbar günstiger als zuletzt geschätzt. Mit der Kostenberechnung und Terminierung der nächsten Schritte wird das Bauvorhaben zudem immer konkreter

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Der Neubau der Markt Schwabener Schule wird offenbar günstiger als zuletzt angenommen. Wie die Gemeinde nun mitgeteilt hat, sollen sich die Gesamtkosten für den Bau der Grund- und Mittelschule samt Abriss der alten Mittelschule auf 66,6 Millionen Euro belaufen - und damit gut vier Millionen Euro günstiger werden als bisher angenommen. Dies ergab eine detaillierte Kostenberechnung der Architekten und Fachplaner zum Ende der Entwurfsplanung. Eine erste Kostenschätzung im April hatte bei Gesamtkosten von 70,8 Millionen Euro gelegen. In der nichtöffentlichen Sitzung hat der Gemeinderat die Entwurfsplanung samt der jüngsten Kostenberechnung freigegeben.

Es ist noch nicht lange her, da stand das größte und teuerste Gemeinde-Bauprojekt in der Geschichte Markt Schwabens auf der Kippe. Unter anderem ein Bürgerbegehren und die angespannte finanzielle Situation der Gemeinde ließen das Projekt zeitweise wenig realistisch erscheinen. Ende des Jahres wird nun deutlich: Das Projekt wird nicht nur günstiger - sondern auch immer konkreter: Der Spatenstich ist nah.

In der öffentlichen Sitzung stellten die Architekten der Schule den Zeitplan für die kommenden Jahre bis zur Eröffnung vor. Demnach ist das Projekt derzeit in der Genehmigungs- und Ausführungsplanung. Im März sollen mit der Planung und Vergabe der Bauarbeiten begonnen werden, Baubeginn ist für Mitte 2020 geplant, so die Projektmanager. Mit dem Start der Rohbauarbeiten sei Anfang 2021 zu rechnen, die Hochbauarbeiten sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Am 13. September 2022, zum Beginn des Schuljahrs 2022/23 also, sollendem Plan nach beide Schulen in Betrieb gehen.

Die Gemeinde liegt damit im Zeitplan, was offenbar auch der Grund für die Kosteneinsparung von 4,2 Millionen Euro ist - sofern diese Rechnung auch aufgeht. "Der ursprüngliche Aufschlag von 17,5 Prozent für Unvorhergesehenes wurde aufgrund des Planungsfortschritts auf zwölf Prozent reduziert", so die Begründung der Gemeinde für den Kostenrückgang. Diese Kalkulation werde "nun mit den jeweiligen Förderstellen abgestimmt und das Ergebnis zeitnah bekannt gegeben".

Gemeint ist damit vor allem das bayerische Finanzministerium in München, von dem sich Markt Schwaben als einzige Gemeinde Oberbayerns einen Batzen Geld an Zuschüssen im Rahmen der sogenannten Stabilisierungshilfen erhofft. Aufgrund der Bedürftigkeit der Gemeinde übernimmt der Freistaat einen deutlich höheren Anteil der förderfähigen Kosten als normalerweise üblich, insgesamt dürfte es sich um eine Finanzspritze von plus minus 30 Millionen Euro handeln.

Im Gemeinderat ging es nun bereits um die Details des Baus. So wurde bekannt gegeben, dass die Sporthalle in den Plänen der Architekten zu nahe an die Maria-Hilf-Kapelle rückt und somit optisch bedränge. Aus Gründen des Denkmalschutzes muss die Sporthalle nun 3,9 Meter nach Süden verschoben werden, was an der Größe der Halle aber nichts ändert.

Andere Details gilt es erst noch zu regeln. Eine Verträglichkeitsuntersuchung hat unlängst ergeben, dass von dem neuen Sportplatz Lärmüberschreitungen zu erwarten seien, was vor allem die benachbarte Kindertagesstätte und die Realschule betreffen würde. Das Fußballfeld soll dort platziert werden, wo sich derzeit das Hauptgebäude der alten Mittelschule befindet.

Am Ende ging es nochmal tief ins Detail: Architekt Marius Puppendahl aus Dortmund und Landschaftsarchitekt Günter Schalk aus München mussten sich von mehreren Gemeinderäten Kritik an der derzeit geplanten Position der Blumenkästen an der Schulfassade anhören. Diese seien über das Balkongeländer nicht gut zu erreichen, was dem Ziel der Bepflanzung durch die Schüler nicht gerade entgegenkomme. Die Architekten erklärten, diese Angelegenheit zu überdenken.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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