Schon 52 Fälle:Infektionszahlen steigen weiter

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Der Corona-Frühwarnwert ist im Landkreis Ebersberg überschritten

Der Landkreis muss die Kontaktbeschränkungen verschärfen. Grund ist die weiter steigende Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus. Wie das Landratsamt am Sonntag mitteilte, hat die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz den Frühwarnwert von 35 nach dem bayerischen Frühwarnsystem überschritten. Der Wert liegt jetzt bei 40,8. Er zeigt, wie viele Menschen sich bezogen auf 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen neu mit dem Coronavirus infiziert haben.

Bereits am Freitag hatte sich abgezeichnet, dass eine Überschreitung der kritischen Marke wohl nur noch eine Frage der Zeit sein wird, da lag der Wert bei 34,47 Infektionen pro 100 000 Einwohner. Bei einem Wert größer als 35 ist das Gesundheitsamt des betroffenen Kreises verpflichtet, das Gesundheitsministerium über die Ursachen der steigenden Infektionszahlen und über geplante Gegenmaßnahmen zu unterrichten. Welche das im Landkreis sein könnten, steht noch nicht konkret fest. Allerdings sei bereits am Sonntag eine Abordnung des Krisenstabs zusammengekommen um entsprechende Maßnahmen auszuarbeiten. Der Fokus liege auf stärkeren Kontaktbeschränkungen in verschiedenen Bereichen insbesondere auch bei Veranstaltungen und Versammlungen, teilte das Landratsamt am Sonntagnachmittag mit. Die Leitung des Krisenstabs steht dazu im Austausch mit den übergeordneten Behörden. Das nächste Treffen des Corona-Krisenstabs ist für diesen Montagmorgen geplant. Im Gesundheitsamt war man zudem auch am Wochenende damit beschäftigt, die Infektionsketten der aktuellen Fälle nachzuvollziehen. Bei den neuen Fällen handele es sich zum überwiegenden Teil um Reiserückkehrer, so die Erkenntnis der Behörde. Dazu kämen mehrere private Partys auch außerhalb des Landkreises, die eine Person besucht hat, die sich vermutlich auf einer Reise nach Kroatien infiziert hat.

"Corona ausblenden ist nicht cool", sagt Vizelandrat Brilmayer

Vizelandrat Walter Brilmayer - Landrat Robert Niedergesäß ist nach einer Reise ins Risikogebiet Mallorca noch nicht wieder im Amt - appelliert an die Verantwortung der Landkreisbewohner: "Jetzt geht es darum möglichst zu verhindern, dass sich über die Infektionen, die sich Reisende andernorts geholt haben, ein Binnen-Infektionsgeschehen in unserem Landkreis entwickelt. Dazu kann und muss jeder von uns beitragen. Je mehr Menschen diese Eigenverantwortung konsequent übernehmen, desto besser sind alle vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 geschützt. Abstand halten, Maskentragen und regelmäßiges und konsequentes Händewaschen sind für viele Gott sei Dank inzwischen selbstverständlich. Private Feiern und Partys haben sich immer wieder als Übertragungsorte herauskristallisiert. Deshalb die Bitte: Jeder, der in der aktuellen Situation dazu einlädt oder daran teilnimmt, sollte auch in Feierlaune nicht darauf verzichten, verantwortungsvoll zu handeln. Corona einfach ausblenden ist nicht cool."

Stand Samstag waren bei 52 Menschen aus dem Landkreis eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Bisher sind im Landkreis insgesamt 611 Infektionen aufgetreten. 554 Erkrankte sind wieder gesund, fünf sind gestorben. 159 Landkreisbewohner sind derzeit als Kontaktpersonen unter Quarantäne und dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen.

© SZ vom 24.08.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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