Zwei Großprojekte:Poinger Schwimmbad soll in knapp vier Jahren fertig sein

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Ein Hallenbad-Becken (Symbolfoto). (Foto: Niels P. Joergensen)

Der Gemeinderat startet die Ausschreibung für den Neubau einer Mensa und eines Schulschwimmbads. Läuft alles nach Plan, könnte beides Ende 2022 fertig sein.

Von Korbinian Eisenberger, Poing

Das Becken soll 25 Meter lang und 12,5 Meter breit werden - und zwischen 90 und 180 Zentimeter tief. Bis Poings Schüler und Sportler dort ihre Bahnen ziehen können, wird aber noch einige Zeit vergehen. Läuft alles wie geplant, sollen die fünf Bahnen und alles drumherum Ende 2022 fertig sein. Dazu zählt auch eine neue Mensa, die ebenfalls in knapp vier Jahren fertiggestellt sein soll. Der Poinger Gemeinderat hat nun den nächsten Schritt in die Wege geleitet und die Kriterien für die Ausschreibung beider Projekte festgelegt. Die Ausschreibung soll am Montag, 18. Februar, im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden.

Es ist das große Bauvorhaben der kommenden Jahre in Poing, eine Gemeinde, die schneller wächst als jede andere im Landkreis Ebersberg. Nach dem Abriss der alten Grundschule samt Schwimmbad in der Karl-Sittler-Straße im Sommer 2017 wird der Neubau des Bads nun immer konkreter. In der Poinger Gemeinderatssitzung wurde nun einstimmig beschlossen, dass beim Architektenwettbewerb nur Büros für den Auftrag in Frage kommen dürften, die bereits Erfahrung mit ähnlichen Bauprojekten haben.

Das neue Hallenbad soll ausschließlich von Schülern und Vereinen genutzt werden, anders als etwa in Markt Schwaben, wo das Hallenbad auch für Privatpersonen geöffnet ist. Gebaut werden soll am südlichen Rand der Anni-Pickert-Schule, das dortige Hausmeisterhaus wird abgerissen, es gilt als marode. Zusätzlich zum Schwimmbecken ist ein 30 Quadratmeter großer Vorraum geplant. In den Ausschreibungsplänen sind zudem drei Umkleidekabinen vorgesehen, jeweils ebenfalls 30 Quadratmeter groß. Hinzu kommen zwei Wasch- und Duschräume, ein Schwimmmeister- und ein Geräteraum.

Mit Poing hätte der Landkreis Ebersberg wieder zwölf Schwimmbäder

Die Mensa und der Speisesaal sollen so ausgelegt sein, dass dort 120 Schüler gleichzeitig speisen können. Insgesamt sollen dort pro Tag 360 Kinder in vier zeitlich versetzten Schichten essen, hieß es in der Gemeinderatssitzung. Die Mensa soll insgesamt (einschließlich Spülküche, Personalumkleiden und Schüler-WCs) 326 Quadratmeter groß werden, hinzu kommen gut 400 Quadratmeter an Freianlagen, Verkehrsfläche und 15 Parkplätze.

Mit der Durchführung des Architektenwettbewerbs hat die Gemeinde das Münchner Büro Kellerer und Kellerer beauftragt, das in der Region bereits mehrere solcher Aufträge durchgeführt hat, etwa den Architektenwettbewerb um den Neubau des Schulzentrums im benachbarten Markt Schwaben. Planer Peter Kellerer stellte die ersten Details der Ausschreibung im Poinger Gemeinderat vor, sein Büro wird aus den Bewerbungen die aus Sicht der Fachleute fünf am besten geeigneten Kandidaten auswählen, zwischen denen sich in einer Finalrunde entscheiden soll, wer den Zuschlag erhält. Zum Vergleich: In Markt Schwaben hatten sich 80 Büros um den Auftrag beworben.

Die Kriterien für die Bewertung der verschiedenen Büros wurden nun im Gemeinderat präsentiert. Am stärksten gewichtet wird demnach die "fachliche Kompetenz des Projektteams, nachgewiesen durch eine Workshop-Leistung" - mit 20 Prozent. Ebenfalls 20 Prozent macht das "Angebot zur Qualität der Planung" aus, also ein zielführendes Vorgehen bei der Terminsicherung und der Kostensteuerung. Ursprünglich auf 3,5 Millionen Euro taxiert, soll das Poinger Schwimmbad mittlerweile um die 5,6 Millionen Euro kosten.

Vier weitere Kriterien werden zu je 15 Prozent gewichtet: Die Erfahrung mit der Planung von Gebäuden für Kinder, die Qualifikation des Projektleiters, die Höhe des Honorars und die personellen Kapazitäten des Büros.

Ist das Poinger Schwimmbad fertig gestellt, hat der Landkreis Ebersberg wieder zwölf Schwimmbäder. Reine Schul- und Lehrschwimmbäder gibt es derzeit in Hohenlinden, Aßling und Steinhöring, öffentliche Hallenbäder stehen in Ebersberg, Kirchseeon, Markt Schwaben, Vaterstetten und Glonn, das einzige Freibad im Landkreis hat die Stadt Grafing. Bis es in Poing wieder soweit ist, müssen die Schüler im Ort und aus der Nachbargemeinde Kirchheim zum Schwimmunterricht weiter auf andere Bäder in der Umgebung ausweichen.

© SZ vom 13.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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