Pliening:Einbrecher legen Feuer

Lesezeit: 2 min

Bei einem Brand in einer Landshamer Kfz-Werkstatt entsteht ein Schaden von 100.000 Euro. Jetzt werden neue Spekulationen über einen Serientäter laut.

Lars Brunckhorst

Kein Wochenende ohne Brand im Landkreis: Dieses Mal hat es eine Autowerkstatt in Landsham getroffen. Bei dem Feuer in der Nacht zum Samstag entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden in Höhe von 100.000 Euro. Und dieses Mal ist sich die Polizei sicher: Der Brand wurde gelegt.

Feststeht auch, dass der oder die Täter in die Werkstatt in der Gewerbestraße eingedrungen sind, indem sie eine Fensterscheibe einwarfen. Sie durchsuchten danach die Büroräume und stahlen aus einer Geldkassette hundert Euro. Anschließend legten sie in einem der Büros Feuer. Dieses brannte größtenteils aus.

Der große Schaden erklärt sich laut Feuerwehr aber vor allem deshalb, weil die Türen zu den anderen Räumen offenstanden. Dadurch habe sich der Rauch ungehindert ausbreiten können, erklärt Kreisbrandrat Gerhard Bullinger.

Warum die Einbrecher in der Kfz-Werkstatt Feuer legten, darüber können Feuerwehr und Polizei derzeit nur rätseln. Möglicherweise hätten sie den Einbruch vertuschen und Spuren vernichten wollen, sagten Bullinger und ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ingolstadt übereinstimmend zur SZ. "Das ist momentan aber reine Spekulation", so der Polizeisprecher weiter.

Spekulation ist auch, ob ein Zusammenhang zu den anderen Bränden besteht, die sich in jüngster Zeit im Raum Ebersberg häufen. Der Verdacht dränge sich natürlich auf, räumen Polizei und Rettungskräfte ein. Ob dem wirklich so ist, werde sich aber erst noch herausstellen. "Wir werden das prüfen", versichert der Polizeisprecher. Ebersbergs oberster Feuerwehrmann geht da schon weiter: "Ein Zusammenhang mit den Bränden in Grafing und Steinhöring ist eher unwahrscheinlich", sagt Gerhard Bullinger.

In Grafing war vor einer Woche das Lager eines Baumarkts niedergebrannt, in Abersdorf bei Steinhöring war ein Stallgebäude in Flammen aufgegangen (wir berichteten). Während die Polizei im Fall des Bauernhofs Brandstiftung ausschließt und von einer Selbstentzündung des dort gelagerten Heus ausgeht, ist die Ursache des Großbrand s im Baustofflager nach wie vor ungeklärt. Die Polizei nimmt zwar einen technischen Defekt als Unglücksursache an, allerdings wurden auch Einbruchsspuren gefunden.

Was den Brand in Landsham betrifft, hält Ebersbergs Feuerwehrchef eher einen Zusammenhang mit den in jüngster Zeit angezündeten Autos und Wohnmobilen im Raum Kirchheim und Heimstetten für möglich. Neben diesen Fällen hält eine Serie von Containerbränden die Feuerwehren im Landkreis in Atem. Unbekannte Täter steckten in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Altpapiercontainer in Brand. Die Taten ereigneten sich ebenfalls gehäuft am Wochenende. Auch Garten- und Buswartehäuschen brannten in jüngster Zeit. Die Spur zieht sich von Kirchheim über Zorneding und Kirchseeon bis hinunter nach Grafing und Aßling, wo allein zwölf Container in Brand gesteckt wurden.

Im Fall Landsham hofft die Polizei auf Hinweise von Zeugen, die vor ein Uhr nachts, als der Alarm einging, Verdächtiges in der Gewerbestraße beobachtet haben. Alarmiert worden war die Feuerwehr von Anwohnern. Sie hatten die Rauchmelder in der Werkstatt gehört.

© SZ vom 21.06.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: