Pläne vorgestellt:In Ebersberg sollen 4000 Quadratmeter neu bebaut werden

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Ein derzeit eher unattraktives Grundstück in höchst attraktiver Lage soll neu bebaut werden. (Foto: Christian Endt)

Es geht um ein Areal mitten in der Stadt neben dem Hotel Hölzerbräu. Ein Nachbargelände könnte zudem zum Wohngebiet werden.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Der Kreisstadt steht erneut eine Umgestaltung im Zentrum bevor. Nach der Eröffnung der neuen Altstadtpassage Ende 2013 und der Generalsanierung der Sparkasse vergangenes Jahr geht es nun auf der anderen Seite des Marienplatzes weiter. Auf dem Hölzerbräu-Areal soll demnächst groß gebaut werden, wie nun in der Stadtratssitzung zu erfahren war.

Das gut 4000 Quadratmeter große Grundstück hat kürzlich den Besitzer gewechselt. Wie Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) nun bekannt gab, habe die Stadt zwar ein Vorkaufsrecht gehabt, dieses aber nicht ausgeübt. Was angesichts der Immobilienpreise nicht überrascht: Alleine das Grundstück dürfte, vorsichtig geschätzt, zwischen 3,5 und vier Millionen Euro wert sein, in ähnlicher Höhe dürfte sich der Wert der darauf befindlichen Gebäude bewegen.

Bei solchen Summen dürfte dem neuen Eigentümer - laut gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen handelt es sich um einen Unternehmer aus der Kreisstadt - daran gelegen sein, möglichst dicht zu bauen. Was auch im Interesse der Stadt ist, schließlich hat Ebersberg ein Wohnraumproblem. Einfach zugepflastert soll das Areal indes nicht werden. Wie Brilmayer ankündigte, werde die Stadt "über die Bauleitplanung die Entwicklung steuern".

Denn besonders die Ostseite gilt als städtebaulich sensibler Bereich. Der Teil des Hotels Richtung Marienplatz und Sieghartstraße gehört laut Denkmalamt zum "Ensemble Marienplatz mit Kloster", darf also nicht abgerissen oder in seinem Aussehen verändert werden. Nicht geschützt ist dagegen der Westteil des alten Hotels, das Hotel-Gebäude im Norden sowie der Bereich Richtung Eberhardstraße und Feuerwehr.

"Ohne Tiefgarage wird es nicht gehen"

Dort, so erklärt es Ebersbergs Bauamtsleiter Christian Stöhr auf Nachfrage, werde wohl der Großteil der neuen Bebauung stattfinden. An der Stelle befinden sich derzeit Nebengebäude, wie ein alter Holzsstadel, sowie einige Parkplätze. Für diese müsse natürlich Ersatz geschaffen werden, sagt Stör, und auch die neuen Wohnungen brauchten Stellplätze: "Ohne Tiefgarage wird es nicht gehen."

Seitens der Stadt sei man außerdem stark daran interessiert, dass das Hotel als solches erhalten bleibt, dies sei wichtig für die Belebung der Innenstadt. Stöhr betont aber auch, dass sich die Überlegungen noch in einem sehr frühen Stadium befinden. Zwar habe es bereits Gespräche mit dem neuen Eigentümer gegeben, konkrete Pläne dazu, wie das Grundstück künftig genutzt werden soll, gebe es aber noch nicht.

Möglicherweise tut sich die Stadt bei der Planung mit dem neuen Hölzerbräu-Eigner zusammen, denn sie besitzt an der Stelle eine Fläche, die in nächster Zeit neu bebaut werden könnte: das gut 2000 Quadratmeter große Feuerwehrgrundstück. Vor einem Jahr wurde im Stadtrat bereits diskutiert, ob die Feuerwehr umziehen könne. Die Feuerwehrler beklagen sich ohnehin seit Langem über die beengten Verhältnisse.

Damals war der Plan, das frei werdende Grundstück mit einem Parkhaus zu bebauen, um so die Parkplatzprobleme in der Innenstadt zu verringern. Doch auch für sozialen Wohnungsbau käme das Grundstück in Betracht: Besonders die SPD hatte wiederholt gefordert, die Stadt solle dem Wohnbauunternehmen des Landkreises ein möglichst zentral gelegenes Grundstück zur Verfügung stellen.

Was davon umzusetzen ist, entscheidet sich wohl erst, wenn die Stadt einen neuen Standort für die Feuerwehr gefunden hat. Dies könne wohl noch einige Zeit dauern, sagt Stöhr. Man prüfe zwar derzeit verschiedene potenzielle Feuerwehrstandorte, ein klarer Favorit sei aber noch nicht dabei. Neben ausreichender Größe muss das neue Feuerwehrgeländes schließlich auch über eine zentrale Lage verfügen, zehn Minuten nach Alarmierung muss die Feuerwehr am Einsatzort sein. Zumindest in die Planung will die Stadt aber im kommenden Jahr einsteigen. Der Stadtrat beschloss, dafür 180 000 Euro Zuschuss von der Städtebauförderung zu beantragen.

© SZ vom 21.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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