Pandemie:Corona-Sorgenkinder

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Die mobilen Impfteams - hier Nicola Pelzer, Jakob Steinheber und Laura Ott - werden in nächster Zeit vor allem Senioren daheim impfen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

17 Prozent der Infizierten im Landkreis sind momentan nicht älter als neun Jahre

Der Landkreis will jetzt mit der Impfung der über 80-Jährigen schnell voran kommen. Die bestehende Warteliste werde von den fünf mobilen Teams in wenigen Tagen abgearbeitet sein, ebenso werde in der kommenden Woche jeder über 80-Jährige ein Impfangebot erhalten haben, der bereits über das Impfportal registriert sei, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt. Senioren über 80, die nicht so mobil sind, dass sie ins Impfzentrum kommen können, und bisher auch noch nicht registriert sind, können sich über die Hotline des Impfzentrums unter der Nummer (08092) 86 31 40 anmelden.

Auch insgesamt geht es im Impfzentrum jetzt wieder voran, bereits am Freitag wurden wieder Impfungen mit dem Vakzin von Astra Zeneca aufgenommen, die zwischenzeitlich wegen des deutschlandweiten Impfstopps ausgesetzt worden waren. Für alle 700 Dosen, die im Kühlschrank gelagert waren, seien inzwischen bereits Termine vereinbart, so das Landratsamt. In der kommenden Woche ist reichlich Nachschub angekündigt: Am Dienstag sollen 1014 Impfdosen von Biontech und 400 Impfdosen von Moderna kommen, am Donnerstag dann nochmals 1014 Impfdosen von Biontech und 300 von Moderna.

Sorgenkinder in der Corona-Pandemie sind, anders als in der Vergangenheit, momentan nicht die Senioren, sondern junge Ebersberger bis neun Jahre. Nach Angaben des Landratsamts stammen 17 Prozent der aktuell Infizierten aus dieser Altersgruppe - so viele wie noch nie. Im Landkreis sind aktuell zehn Kindergartengruppen in acht verschiedenen Einrichtungen betroffen. Allein 16 Ansteckungen führt man auf einen Ausbruch im Awo-Kindergarten an der Blumenstraße in Poing zurück - die Gemeinde ist mit aktuell 74 Fällen auch am stärksten von Neuinfektionen betroffen. Insgesamt sind momentan 195 Menschen im Landkreis positiv auf Corona getestet.

Um das Infektionsgeschehen insgesamt wieder in den Griff zu bekommen, setzt man im Freistaat auf verstärkte Testungen. 46 080 Testkits für Personal in Kitas und Schulen wurden im Landkreis bereits ausgeliefert, so das Landratsamt, am kommenden Mittwoch sollen weitere 92 000 Schnelltest ankommen, die für die Schülerinnen und Schüler gedacht sind. Wie das Landratsamt verspricht, soll die Verteilung so organisiert werden, "dass der Aufwand der Entgegennahme für die Schulen möglichst klein gehalten wird".

Auch andere Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit erhalten, sich vergleichsweise unkompliziert testen zu lassen. Eine Schnellteststation auf dem Ebersberger Volksfestplatz hatte Landrat Robert Niedergesäß bereits Anfang der Woche in einem Pressegespräch angekündigt, nun teilt das Landratsamt mit, dass noch zwei weitere Schnellteststationen im Landkreis geplant sind, voraussichtlich in Poing und Vaterstetten. Aktuell bieten laut einer Erhebung des Landratsamts 92 Arztpraxen im Landkreis sowie einige Apotheken die Möglichkeit an, sich einem Schnelltest zu unterziehen. Dies könne den Bedarf derzeit nicht abdecken: Künftig sollen aber Testmöglichkeiten für bis zu 3500 Tests pro Tag aufgebaut werden.

Insgesamt hat sich die Infektionslage im Landkreis im Vergleich zum Vortag kaum verändert. Der Wert für die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Freitag laut dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts bei 86,3, am Vortag war sie mit 87,0 beziffert worden.

© SZ vom 20.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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