Neuer Vorsitzender:Jüngste Kultur will wieder Kult werden

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Der Zornedinger Verein stellt sich mit dem 20-jährigen Valentin Pscheidl neu auf. Künftig soll es wieder mehr Veranstaltungen für Jugendliche aus der Region geben

Interview von Andreas Junkmann, Zorneding

Das Jugendzentrum ist geschlossen, für die vakante Stelle des Jugendpflegers ist kein Nachfolger in Sicht - in Zorneding sind die Angebote für Heranwachsende derzeit recht überschaubar. Das könnte nun ein Verein ändern, um den es zuletzt recht ruhig geworden ist, der sich nun aber neu aufgestellt hat: Mit dem frisch gewählten Vorsitzenden Valentin Pscheidl, 20, an der Spitze, will die Jüngste Kultur wieder zur Anlaufstelle für junge Menschen am Ort werden.

SZ: Herr Pscheidl, in letzter Zeit hat man vom Verein Jüngste Kultur nicht mehr viel gehört. Was soll nun mit Ihnen als Vorsitzenden anders werden?

Valentin Pscheidl: Wir haben bei den jüngsten Vorstandswahlen einige neue Leute dazubekommen, die sich im Verein einbringen wollen. Jetzt müssen wir schauen, wo die Reise hingeht. Wir wollen natürlich an den bestehenden Sachen, die in der Vergangenheit gut gelaufen sind, festhalten. Aber wir werden auch versuchen, die Jüngste Kultur weiterzuführen.

Wie könnte das dann aussehen?

Eine Idee ist, mit den vorhandenen Ressourcen Projekte zu fördern und dadurch anderen Leuten Starthilfe zu geben. Außerdem wollen wir ein paar alte Veranstaltungen wieder aufleben lassen, wie etwa die Technopartys. Als Verein wollen wir uns einfach wieder mehr an die Bedürfnisse des Publikums anpassen.

Warum hat das in der Vergangenheit nicht so wirklich geklappt? Es gab ja schon länger keine eigene Veranstaltung mehr...

Das ist richtig. Wir haben im Sommer bei "Zorneding feiert" mitgeholfen, eine eigene Veranstaltung ist aber tatsächlich schon länger her. Im Januar vergangenen Jahres war eigentlich eine geplant, die musste dann aber kurzfristig wegen starken Schneefalls abgesagt werden. Daran hatten viele lange zu kauen, schließlich steckte da eine Menge Arbeit drin. Wir planen am 4. April aber wieder eine eigene Party in der Kirchseeoner ATSV-Halle und auch bei der 100-Jahr-Feier des TSV Zorneding werden wir vertreten sein.

Wieso haben Sie sich persönlich dafür entschieden, für den Posten des Vorstands zu kandidieren?

Das lag vor allem auch an den Leuten, die jetzt neu dazugekommen sind. Ich bin technisch recht versiert und bei den Partys der Jüngsten Kultur haben wir was das angeht schon einen anderen Anspruch als bei herkömmlichen Veranstaltungen. Deshalb haben wir das im Vorfeld so ausgemacht, dass ich mich zur Wahl stellen lasse.

Welche Aufgaben warten jetzt auf Sie?

Im Moment ist es noch viel Organisations- und Koordinierungsarbeit. Da wir aber kein sonderlich großer Verein sind, mache ich im Grunde nichts anderes, als was alle machen. Aber im Zweifelsfall bin ich eben derjenige, der den anderen auf die Finger klopft. Ich bin aber nicht auf mich alleine gestellt, sondern werde durch die langjährigen Mitglieder super unterstützt.

In Zorneding liegt die Jugendarbeit seit Monaten brach. Welche Verantwortung kommt nun der Jüngsten Kultur zu?

In der Gemeinde sind eigentlich viele Ressourcen vorhanden, es fehlt einfach nur ein Dachverband. Wir sind auf jeden Fall bereit, hier Verantwortung zu übernehmen. Aufgrund unserer Wertschätzung am Ort sind wir auch gut in die Prozesse eingebunden und durch unser Mitglied Moritz Dietz im Gemeinderat über die Vorgänge in der Lokalpolitik informiert.

Ist es vorstellbar, dass die Jüngste Kultur die Leitung des verwaisten Jugendzentrums übernimmt?

Viele Leute, die sich in der Vergangenheit stark für das Jugendzentrum eingesetzt haben, sind inzwischen bei uns Mitglied. Von daher wäre es schon ein wichtiges Ziel und auch unser Wunsch, die Einrichtung wieder zu beleben. Ob wir das alleine machen können oder in einer Kooperation, müssen wir sehen.

© SZ vom 08.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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