Nach langem Vorlauf:Gewerbegebiet West II kommt

Lesezeit: 2 min

Zornedinger Gemeinderat beschließt Erweiterung

Von Viktoria Spinrad, Zorneding

Projektentwickler Gottfried Frick muss sich jetzt auf die Suche nach einer Baufirma machen: Denn die Erweiterung des Zornedinger Gewerbegebiets ist seit der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend beschlossene Sache. Demnach soll das Pöringer Gewerbegebiet mit einem Neubau auf der Wiese zwischen Baldhamer Straße und Georg-Wimmer-Ring wachsen.

Konkret sollen der Penny und der Rossmann von der Südseite des Georg-Wimmer-Rings Ende 2020 in den geplanten Neubau auf der Nordseite ziehen. Beide Geschäfte hatten lange auf eine Vergrößerung gepocht - die sie jetzt auch bekommen: Der Penny wächst auf 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, der Rossmann auf 750 Quadratmeter. Dazu kommt eine Hasi-Bäckerei auf 120 Quadratmetern, die aber auch unabhängig von den Märkten geöffnet werden soll.

Die drei Läden bilden den Einzelhandelsteil des dreieckigen Gewerbegebiets West II. Auf der restlichen quadratischen Fläche ist Einzelhandel ausgeschlossen - so hatte es der Gemeinderat im September 2018 nach heftiger Debatte beschlossen. Mit Blick auf mögliche Billigläden wendeten die Gemeinderäte mit dem Aufteilungs-Beschluss damals ein Gewerbegebiet West II ab, das manche von ihnen als "Zuramschung" und "Wahnsinn" beschrieben.

Somit muss Projektentwickler Frick nun auf die Suche nach anderen Unternehmen gehen, um das verbliebene quadratische Grundstück zur Baldhamer Straße hin zu füllen. Infrage kämen zum Beispiel Büros oder Praxen. "Wir bauen die Hülse und gehen parallel auf Mietersuche", erklärte Frick am Freitag.

Mit der Erweiterung soll das Gewerbegebiet West II ein Gegengewicht zum Eglhartinger Gewerbegebiet bieten. Dieses war auch der einzige Diskussionspunkt in der Gemeinderatssitzung. In ihrer Stellungnahme hatte die Verwaltung des Markts Kirchseeon ihrem Nachbar nämlich noch einen verbalen Seitenhieb hinterlassen: Der Markt lege Wert auf die Feststellung, dass es in seinem Gemeindegebiet tatsächlich nicht zu "massiven Neubauten im Bereich Einzelhandel" gekommen sei, wie von der Zornedinger Verwaltung argumentiert worden war.

Eine Behauptung, die Helmut Obermaier (Grüne) sogleich anprangerte. Mit massiven Neubauten wie Lidl, Aldi, Edeka, Orterer, DM habe es der Markt notwendig gemacht, "dass wir ins Gewerbegebiet West eingreifen, um uns einen gewissen Schutzwall aufzubauen". Die Zweite Bürgermeisterin Bianka Poschenrieder (SPD) schloss sich an: Sie pochte darauf, dass die Verwaltung an ihrer Begründung für das Gewerbegebiet West II festhält.

Mit dem Beschluss vom Donnerstagabend geht ein langes Ringen um das Gewerbegebiet zu Ende. 2011 hatte es mit einem Gutachten einen Anstoß für die Erweiterung gegeben. Weil es damals in Zorneding aber noch mehr Einkaufsmöglichkeiten gab als heute, war eine Erweiterung zunächst im Sand verlaufen. Mit dem Beschluss vom Donnerstag setzt die Gemeinde nun einen Schlussstrich unter das Thema - vorausgesetzt, der Projektentwickler findet zeitnah eine geeignete Baufirma.

© SZ vom 04.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: