Moosach:Ökologisch gebautes Flüchtlingshaus

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Die Pläne zum Bau eines Wohnhauses für Asylbewerber an der Grafinger Straße konkretisieren sich. Nun hat der Gemeinderat über verschiedene Bauentwürfe beraten. Wenn alles nach Plan läuft, können die Flüchtlinge im Herbst einziehen.

Zwei Unternehmen stellten dem Gremien ihren Vorschlag für den Neubau vor: die Firma Regnauer aus Seebruck am Chiemsee und das Sonnleitner aus Ortenburg in Niederbayern. Beide Anbieter sind auf Holzbau spezialisiert, das Haus soll in Holzständerbauweise errichtet werden. "Das ist ökologisch, regional und einfach zu bauen", sagte Bürgermeister Eugen Gillhuber der SZ. Die Gemeinderäte äußerten in der Sitzung einige Änderungswünsche, etwa was die Fassadengestaltung anbelangt. Noch vor der nächsten regulären Sitzung im Februar sollen die offenen Fragen geklärt und eine der beiden Firmen beauftragt werden. "Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir noch im März die Bodenplatte gießen", sagte Gillhuber. Die Baukosten sollen nach Angaben des Bürgermeisters knapp unter einer Million Euro liegen. Das Haus soll auf einer Fläche von etwa 25 auf 14 Metern Platz für 46 Bewohner bieten. Bisher leben acht Asylbewerber in Moosach; ein Helferkreis ist bereits vorhanden. Dort hätten sich angesichts der Baupläne bereits zusätzliche Helfer gemeldet, so Gillhuber: "Das werden wir schon hinkriegen." Bevor die Asylbewerber einziehen, soll es noch einmal eine Infoveranstaltung für interessierte Helfer geben. Bei einer ersten Veranstaltung zur geplanten Unterkunft waren im vergangenen Herbst etwa 150 Moosacher gekommen - etwa jeder zehnte Gemeindebürger.

Im November vergangenen Jahres hatte die Gemeinde beschlossen, auf eigene Kosten eine Unterkunft für Asylbewerber zu errichten. Die Gemeinderäte wollten so einer etwaigen Beschlagnahmung ihrer Turnhalle zuvorkommen. Zunächst stand auch die Alternative zur Diskussion, dem Landkreis ein leeres Grundstück für ein Containerdorf zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde wollte allerdings eine nachhaltigere Lösung: Das nun geplante Haus kann später auch für andere Zwecke genutzt werden, etwa für einen Kindergarten.

© SZ vom 20.01.2016 / CHEN - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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