Moosach:Moosach geht in die Vollen

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Gemeinde muss in den kommenden zwei Jahren Rekordschulden aufnehmen, erst von 2019 an ist Entspannung in Sicht

Von Carolin Fries, Moosach

Die Gemeinde Moosach wird sich in diesem Jahr weiter verschulden. Geplant ist eine Kreditaufnahme von 1,2 Millionen Euro, soviel soll das geplante Bauprojekt an der Grafinger Straße kosten. Hier sollen zunächst Asylbewerber unterkommen, später wird das Gebäude womöglich zu einem Kindergarten oder zu Sozialwohnungen umgebaut. Der Schuldenstand der Kommune wird damit auf voraussichtlich knapp 1,8 Millionen Euro wachsen. "Aufgrund der weiteren geplanten Investitionen in den nächsten Jahren wird ein kontinuierlicher Schuldenabbau nicht mehr möglich sein", sagte der stellvertretender Kämmerer Willi Röder im Gemeinderat. 2017 stehe die Sanierung der Friedhofsmauer sowie die Erstellung eines Brunnens in Altenburg an, 2018 der Bau von seniorengerechten Wohnungen. Um die Pläne verwirklichen zu können, sind weitere Kreditaufnahmen vorgesehen. 2018 wird Moosach voraussichtlich 2,2 Millionen Euro Schulden haben. Diese sollen dann bis 2022 wieder auf 1,2 Millionen Euro abgebaut werden.

Einstimmig hat das Gremium dem Haushalts- und Investitionsplan für 2016 zugestimmt. Noch nie zuvor waren die Summen so groß, im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Ansatz im Verwaltungshaushalt erneut um knapp 150 000 Euro auf insgesamt 2,85 Millionen Euro vergrößert. Im Vermögenshaushalt liegt der Ansatz bei 2,43 Millionen Euro und damit fast doppelt so hoch wie 2015. Das Gesamtvolumen umfasst damit 5,28 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 32,9 Prozent entspricht. Zu den größten Einnahmen im Verwaltungshaushalt zählen die Einnahmen aus der Einkommensteuer mit 1,1 Millionen Euro und der Gewerbesteuer mit etwa 350 000 Euro. Die größten Ausgaben sind mit 750 000 Euro die Kreisumlage und mit 161 6000 Euro die VG-Umlage. Für Personalkosten sind 282 450 Euro berechnet.

Rücklagen hat die Gemeinde Moosach aktuell kaum. Lediglich 28 295 Euro und damit der erforderliche Mindestbetrag stehen bereit. Die Gemeinde kann sich deshalb glücklich schätzen, noch einen Überschuss aus dem Haushaltsjahr 2015 in Höhe von 852 062 Euro zur Verfügung zu haben. Entwickelt sich der Haushalt wie geplant, prognostiziert der Kämmerer zum Jahresende einen Rücklagenstand von 112 747 Euro. Was die Steuerkraft betrifft, liegt Moosach im landkreisweiten Vergleich auf dem elften Platz. "Da haben wir uns nicht verschlechtert, aber auch nicht verbessert", sagte Röder.

Trotz der geplanten Kreditaufnahmen sagte Moosachs Bürgermeister Eugen Gillhuber (CSU), dass die Gemeinde auf "soliden Füßen" stehe. Mit Blick auf die Schulden sagte er, das sei "nicht dramatisch". Laut Haushaltsbericht handelt es sich ausschließlich um sogenannte rentierliche Schulden, das heißt, sie werden überwiegend aus Mieten, Beiträgen oder Gebühren finanziert.

© SZ vom 01.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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