Ein bisschen kann man sich zur närrischen Zeit in Ebersberg fühlen wie in der Spülmittel-Werbung der 90er: Während in Villabajo noch geputzt wird, wird in Villariba schon wieder gefeiert. Zwei malerische spanische Dörfer liefern sich darin einen Wettstreit, wer am schnellsten die Riesen-Paella-Pfanne wieder zum Glänzen bringt, um sie wieder mit neuem Essen für die nächste Fiesta zu füllen. Villabajo hat dabei eindeutig die Arschkarte gezogen, denn die doofen Dörfler verwenden herkömmliches Spülmittel. Villariba hingegen bringt das Blech zum Glänzen, als hätte es noch nie auch nur ein Fleckchen Fett gesehen. Ebersberg ist eindeutig Villariba.
Nach dem Wumm-Wumm der bunten Umzugswagen, nach Asterix und Obelix und den winkenden Zwergen, kehrt nämlich nicht die Stille ein auf den Straßen der Kreisstadt, nein, es wird aufgekehrt: Wrrrrrrm, wrrrrrrrm, die fleißigen Straßenkehrgeräte reihen sich in die Serie der Karnevalskarren ein, als würden sie selbst dazugehören. Ihnen jubelt jedoch keiner zu, wenn sie emsig die auf die Straße gefallenen Bonbons, Zuckerlis, Luftschlangen und Perlenketten aufsammeln und den Boden wieder flott machen. So flott, dass man - der Boden noch warm vom Narrengetrampel - keinerlei Spuren mehr sieht und kaum glauben möchte, dass hier soeben noch die Party abgegangen ist. What? Hier sollen gerade noch Hunderte Menschen zu "Hölle, Hölle, Hölle" getanzt und gestampft haben? In der Ferne hört man noch die feiernde Faschingsschar, und hier sieht es schon wieder aus wie in einer bayerischen Ausgabe von "Schöner Wohnen". Solche Reinemachedienste hätte man doch gern nach so manchem weinseligen Abend auch im eigenen Häuschen.
Oder in der fernen Hauptstadt Berlin. Dort nämlich, hört man, sollen die Straßenränder noch gesäumt sein von den Überresten der Silvesterfeier. Unklar, ob damit die vor zwei Monaten gemeint ist.