Mein Plätzchen:Lebkuchen mit Rosenwasser

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Die Rosenlebkuchen von Maria Theresia Riedl. (Foto: Anneliese Kompatscher/oh)

Die Ebersberger SZ öffnet in der Adventszeit keine Türchen, sondern Backöfen. Prominente und geneigte Weihnachtsbäcker backen einmal am Tag ihr Lieblingsweihnachtsgebäck vor - mit Rezept zum Nachbacken. Den Auftakt macht Maria Theresia Riedl aus Egmating.

Von Barbara Mooser

Wenn man die Weihnachtsbäckerei in Angriff nimmt, duftet die Küche immer herrlich: nach Zimt, Honig und Lebkuchengewürz etwa, die klassischen Aromen der Weihnachtszeit. Bei Maria Theresia Riedl aus Egmating aber mischt sich ein besonderer Duft in die köstliche Mischung, der mitten im Advent noch einmal die herrlichen Sommertage heraufbeschwört: ein Duft nach voll erblühten Rosen.

Riedl, die weit über die Grenzen des Landkreises für ihren Rosengarten in Lindach bekannt ist, in dem mehr als 200 verschiedene Rosensorten wachsen und gedeihen, hat ein Lebkuchenrezept entwickelt, in dem das Beste aus zwei Jahreszeiten vereint wird. Im Orient, wo die Rose vermutlich ursprünglich beheimatet sei, sei die Kombination mit Gewürzen wie Zimt oder Sternanis ohnehin sehr beliebt, erzählt die Expertin.

Maria Theresia Riedl, 57, aus Egmating hat in ihrem Garten mehr als 200 Rosensorten versammelt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Natürlich macht Riedl ihr Rosenwasser selbst, in diesem Jahr hat sie mehrere Liter hergestellt, sortenreines ebenso wie Cuvees. So schwierig sei das gar nicht, sagt sie, man braucht nur eine kleine Destille - und viele, viele Blütenblätter eben. Denen, die erwägen, in Zukunft selbst Rosenwasser herzustellen, rät die 57-Jährige zu historischen Rosen: "Damaszenerrosen sind am duftstärksten."

Aber auch Gallica- und Albarosen eigenen sich gut, um daraus Rosenwasser zu destillieren. Wer kein eigenes Rosenwasser im Vorrat hat, kann in der Apotheke fündig werden, auch im Versandhandel oder bei speziellen Rosenläden könne man das Rosenwasser bestellen, sagt Riedl. "Wichtig ist, dass es wirklich reines Rosenhydrolat ist, ohne Alkohol."

In diesem Jahr hat Riedl ihre Lebkuchen (Foto: Anneliese Kompatscher/privat) schon vor einigen Wochen gebacken; die Buchautorin, die auch viele Vorträge hält, bringt sie gern als kleine Leckerbissen für die Besucher zu ihren Veranstaltungen mit. In einer verschlossenen Blechdose bewahrt das Gebäck aber auch wochenlang sein besonderes Aroma - falls es allen Familienmitgliedern gelingt, so lange zu widerstehen.

Das Rezept (für etwa 80 Stück): 250 g Honig, 125 g Butter, 125 g Zucker, 500 g Mehl (Type 550), 25 g Kakao, 2 EL gerebelte Rosenblütenblätter, 1 TL Zimt gemahlen, 1 TL Lebkuchengewürz, 2 Eier, 5 g Pottasche, 3 EL natürliches Rosenwasser; zur Verzierung: Puderzucker, Rosenblüten, kandierte Rosenblütenblätter, Mandeln. Zubereitung: Honig, Butter und Zucker in einem Topf unter ständigem Rühren leicht erwärmen, bis der Zucker aufgelöst ist. Danach abkühlen lassen. Mehl in eine große Schüssel sieben. Kakao, Rosenblüten, Zimt. Lebkuchengewürz und Honigmasse mit den Eiern hinzufügen. Pottasche im Rosenwasser auflösen und zu der Masse geben. Alles zu einem geschmeidigen Teig kneten und einige Stunden kühl stellen. Den Teig auf leicht bemehlter Unterlage etwa 0,5 cm dick ausrollen und Formen ausstechen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad ca. 13 Minuten backen.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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